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Albumbesprechung Courtney Barnett - Sometimes I Sit and Think, and Sometimes I Just Sit

Interpret: Courtney Barnett

Titel: Sometimes I Sit and Think, and Sometimes I Just Sit

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Singer Songwriter, Indie/Slacker-Pop

 

Rezension/Review

Sometimes I Sit and Think, and Sometimes I Just Sit ist der Titel eines Albums der Australischen Musikerin Courtney Barnett. Veröffentlicht wurde das Album im März 2015.

Sometimes I Sit wurde von den meisten großen Fachblättern zu den wichtigsten Alben des Jahres 2015 gezählt, es gab auch einige Auszeichnungen. Im Rahmen der Australian Recording Industry Association ARIA Awards gab es acht Nominierungen, drei Awards wurden es letztendlich. In Australien gewann Barnett den 2015er Music Prize für das Australische Album des Jahres, für die 2016er Grammy Awards wurde sie in der Kategorie Best New Artist nominiert.

Barnett hatte zuvor zwei EPs veröffentlicht und mit der letzten EP, How To Carve A Carrot Into A Rose, sozusagen den Durchbruch geschafft. 2015 legte sie diesen ersten Longplayer Sometimes I Sit vor und konnte die hohen Erwartungen der internationalen Fachpresse erfüllen. Die Kritiker überschlugen sich in ihren Bewertungen. Dabei war vielen Rezensenten klar, dass mit diesem Album kaum mehr als "Altebewährtes in schönem neuen Gewand präsentiert". Aber das Album wurde als "erfrischend und als Beweis, dass der Rock'n'Roll nicht mehr neu erfunden werden muss um zu überleben" gelobt und "Barnett müsse niemandem etwas beweisen, das beweise sie mit dem Album. Ihr Songwriting sei faszinierend, unwiderstehlich und erdverbunden – andererseits aber auch surreal und herausfordernd und fast schon krankhaft witzig".

Barnett selbst setzte bezüglich der Aufnahmen ihre Vorstellungen durch. Die meisten Songs hatte sie zwar schon in der Tasche, Barnett legte das Material aber erst unmittelbar vor Einspielung im Studio vor, um einen möglichst frischen und unverbrauchten Sound zu erzielen. Die beteiligten Musiker waren neben Courtney Barnett selbst (Gitarre, Gesang), Dave Mudie (drums, percussion, vocals), Bones Sloane (bass, vocals) und Dan Luscombe (guitar, vocals)

Die Grundkonzeption ging auf. Das Material wurde in einer Art und Weise eingespielt, die als frisch und spritzig bezeichnet wurde. Die Einstufungen reichten von Garage-Rock, Indie- bis Alternative bis Slacker-Pop/Rock. Das mit dem Slacker passt ganz gut auf die Person Courtney Barnett und ihre Texte: Sie wollte immer Künstlerin werden und konzentrierte sich praktisch nur daruf. In ihren Texten wiederum konzentriert sie sich nur auf die Dinge, die ihr Leben betreffen. Das wiederum präsentiert sie unterhaltsam und manchmal mit einer witzigen Note.

Fazit Courtney Barnett präsentiert einen wundersamen Mix aus "kaputtem" Garagen-Rock und eingängigem Material. Sie greift Themen des Lebens auf, bleibt oberflächlich witzig und lässt möglicherweise genau dadurch genug Raum zum Nachdenken. Das alles klingt paradox und wirkt ambivalent, aber tatsächlich scheint sich Barnett dem Mainstream entziehen zu wollen und zieht paradoxerweise gerade diesen an. Musikalisch ist das, wie von vielen Rezensenten richtig erkannt, nichts wirklich Neues. Nicht zuletzt aufgrund der fast einhellig sehr guten Bewertungen könnte sich das Album über kurz oder lang aber zu einem Meilenstein der modernen Rockmusik entwickeln. In der schnelllebigen heutigen Zeit könnte es aber genauso schnell in Vergessenheit geraten. Wer weiß…

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Trackliste
  1. Elevator Operator 3:14
  2. Pedestrian at Best 3:50
  3. An Illustration of Loneliness (Sleepless in New York) 3:10
  4. Small Poppies 7:00
  5. Depreston 4:52
  6. Aqua Profunda! 2:00
  7. Dead Fox 3:33
  8. Nobody Really Cares If You Don't Go to the Party 2:46
  9. Debbie Downer 3:16
  10. Kim's Caravan 6:46
  11. Boxing Day Blues 3:02
  12. Stair Androids & Valley Um... (extra track on deluxe double vinyl, hidden track on Australian CD) 6:33

Rezensent: MP