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CD-Kritik Tori Amos - Abnormally Attracted to Sin

Interpret: Tori Amos

Titel: Abnormally Attracted to Sin

Erscheinungsjahr: 2009

Genre: Alternative Rock, Singer Songwriter, Electronic

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Abnormally Attracted to Sin ist das zehnte Studioalbum von Tori Amos. Es erschien im Jahr 2009. Aufgenommen wurde das Album in Toris Heimstudio in Großbritannien. Das Album wurde von Kritikern eher zurückhaltend aufgenommen. Sehr oft richtet sich die Kritik auf die, nach Meinung vieler Kritiker, zu lange Laufzeit des Albums.

Dabei lief es mit dem Album, für heutige Verhältnisse, kommerziell nicht schlecht. In den USA erreichte es Rang 9 in den Billboard 200. Im UK reichte es für Rang 20. Das ist nicht schlecht, aber natürlich auch nicht überragend. In den USA verkaufte sich das Album bis September 2009 angeblich knapp über 92.000 mal.

Die Songs:

"Give" überrascht gleich zu Beginn mit einer Tendenz zu Ambient und Trip-Hop. Das ist außergewöhnliche Kost von Amos, allerdings klingt das nicht schlecht, da verzeihe ich sogar die Drum-Samples. Schade nur, dass es mit diesen Samples auf "Welcome to England" weitergeht, was meine Geduld etwas strapaziert. "Strong Black Vine" klingt interessant, die Stringarrangements erinnern an Led Zeppelins Kashmir. "Flavor" nutzt wieder künstliche Drums. Darüber legt Amos eine schwermütige Ballade mit gewissen Längen. "Not Dying Today" lebt vor allem von einer zentralen Idee, die wiederum irgendwie an andere Songs erinnert. Der Song ist zwar nicht schlecht, könnte aber etwas Abwechslung vertragen.

Dafür legt Tori mit "Maybe California" leine Ballade vor, die sich gewaschen hat. Das klingt traumhaft schön. Auch "Curtain Call" wirkt verhalten, auch hier kann Amos wieder glänzen. "Fire To Your Plain" klingt freundlich beschwingt und nett. Interessant klingt "Police Me" mit fetten Drumsamples, retro klingenden Synthesizersounds sowie vielfältigen Gitarrensounds. "That Guy" erinnert an Brechtsche Werke. Der Titeltrack "Abnormally Attracted To Sin" besitzt zwar viele interessante Parts, weist aber auch viele Längen auf. "500 Miles" wirkt, im Gegensatz zu den experimentellen Songs, fast schon harmlos. "Mary Jane" klingt wie ein französischer Jazz-Chanson aus den 1960ern. "Starling" ist auch so ein Song, der viele schöne Voicings anbietet, aber doch auch Längen aufweist. "Fast Horse" legt dafür wieder etwas zu. Der Song erinnert an Patti Smith. Mit "Ophelia" legt Amos noch mal eine schöne Pianoballade vor. "Lady In Blue" schließt das Album dann leider nicht überzeugend ab. Der Song klingt, speziell am Anfang, einfach zu lang(weilig). Die Steigerung im Song klingt gut, kommt aber etwas spät.

Fazit Auch wenn Tori Amos auf dem Album tiefgründig bleibt und sehr persönliche Texte vorlegt, erreicht das Album hinsichtlich des konzeptionellen Aufwands die Vorgängeralben nicht. Allerdings gelingt es Tori, wie immer, balladeske Songs mit Tiefgang aufzunehmen. Songtechnisch ist Tori, aus meiner Sicht, ihren Kollegen/Innen immer etwas voraus. Leider produziert sie auf dem Album einige Längen. Vielleicht hätte Tori Amos tatsächlich den einen oder anderen Song weglassen sollen.

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Trackliste
  1. Give 4:13
  2. Welcome to England 4:08
  3. Strong Black Vine 3:27
  4. Flavor 4:05
  5. Not Dying Today 4:01
  6. Maybe California 4:24
  7. Curtain Call 4:52
  8. Fire to Your Plain 3:01
  9. Police Me 3:53
  10. That Guy 4:02
  11. Abnormally Attracted to Sin 5:33
  12. 500 Miles 4:05
  13. Mary Jane 2:42
  14. Starling 4:02
  15. Fast Horse 3:52
  16. Ophelia 4:42
  17. Lady in Blue 7:10
  18. Bonus track
  19. Oscar's Theme 3:38

Rezensent: MP