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Albumbesprechung Van Halen - Van Halen

Interpret: Van Halen

Titel: Van Halen

Erscheinungsjahr: 1978

Genre: Hard Rock

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

Rezension/Review

Van Halen ist das selbstbetitelte Debütalbum der US-amerikanischen Band Van Halen. Es erschien im Jahr 1978. Das Album wurde zu einem durchaus überraschenden Erfolg, es verkaufte sich über 10 Millionen mal und gehört bis heute zu den erfolgreichsten Debütalben einer Band des härteren Genres.

Dass man diesen Erfolg als überraschend bezeichnen muss, ist dem damaligen Zeitgeist geschuldet. Eigentlich befand man sich noch in der eher vom Punk bestimmten Phase. Klassische Rockbands waren da eigentlich wenig gefragt und auf die große Spielkunst setzte kaum einer. Und dann kam diese Band und vor allem ein gewisser Edward Van Halen, der mit seinen technischen Fähigkeiten die Szene nachhaltig beeindruckte.

Wie gesagt, war das Album ein überragender kommerzieller Erfolg. Viele Kritiker konnten sich zu guten Bewertungen durchringen, in Gitarrenkreisen wurde das Album in der Regel mit Höchstbewertungen dekoriert. Ohne die Leistung der anderen beteiligten Musiker schmälern zu wollen, muss man gerade auf diese Person Edward Van Halen und seinen Gitarrenstil gesondert eingehen. Der Mann revolutionierte mit diesem Album nachdrücklich die Gitarrenwelt, darüber ist man sich in der Gitarrenszene einig. Egal wie man zu der Musik steht, egal ob Eddie immer sauber spielt oder ob das Tapping von anderen erfunden wurde - was sich nach der Veröffentlichung des Albums in der Gitarristenszene abgespielt hat, ist unvergleichlich. Plötzlich übte jeder wie versessen, jeder wollte so tappen können wie Van Halen, jeder brauchte eine Klampfe mit freischwebendem Tremolo. Nach Jimi Hendrix war Edward Van Halen sicherlich einer der Innovatoren der modernen Rockgitarre.

Einerseits war es schon überraschend, dass die Band in der damals von Punk und New Wave geprägten Musikwelt Erfolg hatte. Andererseits muss man auch sagen, dass dieses erste Van Halen Album auch eines der ruppigsten und rauesten der Band ist. Die Darbietungen sind selten perfekt, aber hochenergetisch. Somit könnte man hier auch einen entfernten Bezug zum Garagen-Rock herstellen. Vielleicht konnte das Album deshalb auch so erfolgreich werden.

Musikalisch gibt sich die Band bodenständig, bei allen solistischen Ausritten von Eddie. Der Opener Runnin' With The Devil stürmt dampfhammermäßig auf den Hörer ein, wobei der Refrain erstaunlich eingängig wirkt. Mit Eruption folgt ein Instrumental, welches den Ruf von Eddie Van Halen begründete. Er zieht alle Register und spielt, für damalige Verhältnisse, unfassbare Licks und Läufe. Ohne große Pause geht es in die Coverversion des Kinks-Klassikers You Really Got Me. Die Band präsentiert den Song besser als das Original, und wieder setzt Eddie mit seinen Beiträgen Akzente. Dazu kreischt und stöhnt Sänger Roth nicht immer intonationssicher, dass es geradezu eine Freude ist. Mit Ain't Talkin Bout Love folgt eine druckvolle Nummer, die fast schon Ohrwurmcharakter hat.

Der relaxte und melodische Song Jamie's Cryin' wird von zwei relativ schnellen und brachialen Songs - I'm The One und Atomic Punk - eingerahmt. Wiederum ruhiger und melodischer angelegt sind die beiden Songs Feel Your Love Tonight und Little Dreamer. Mit Ice Cream Man legt die Band eine schöne Coverversion eines John Brim Songs vor. Der Song beginnt akustisch und bluesig und endet in einem heftigen Van Halen Stromgitarrengewitter. Zum Abschluss präsentiert die Band mit On Fire einen härteren Song mit einigen interessanten Ideen.

Fazit Das Debütalbum von Van Halen zählt zweifellos zu den Meilensteinen der Rockgeschichte. Eddie Van Halen definierte die Maßstäbe für die Rockgitarre neu. David Lee Roth singt selten ganz sauber, aber enorm druckvoll und charismatisch. Alex Van Halen und Michael Anthony geben dem Ganzen ein solides und druckvolles Fundament. Wer härteren Rock nicht mag, der wird das Album auch nicht mögen. Es soll auch Leute geben, welche Van Halen aus Grundsätzlichen Überlegungen ablehnen. Aber Van Halen klangen selten so druckvoll und authentisch. Mit jedem weiteren Album schliffen sie die Kanten ab und wurden so zu einer eher konturlosen Mainstream Band. Dieses Album sollte allerdings jeder Rockfan zumindest einmal gehört haben.

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Trackliste
    Runnin' with the Devil 3:32
  1. Eruption 1:42
  2. You Really Got Me (Ray Davies) 2:37
  3. Ain't Talkin' 'bout Love 3:47
  4. I'm the One 3:44
  5. Jamie's Cryin' 3:30
  6. Atomic Punk" 3:00
  7. Feel Your Love Tonight 3:40
  8. Little Dreamer 3:22
  9. Ice Cream Man (John Brim) 3:18
  10. On Fire 3:01

Rezensent: MP