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Albumbesprechung Bruce Springsteen - Working On A Dream

Interpret: Bruce Springsteen

Titel: Working On A Dream

Erscheinungsjahr: 2009

Genre: Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Working on a Dream ist das mittlerweile 16. Studioalbum von Bruce Springsteen. Es erschien Anfang 2009 und war erwartungsgemäß ein guter Erfolg. Bis September 2009 konnte es sich ca. 1,5 Millionen mal verkaufen, was im Computerzeitalter ein guter Wert ist. Erstaunlicherweise wurde das Album zuerst in Deutschland und Irland veröffentlicht, andere Länder kamen später dran.

Im Prinzip kann man Working On A Dream in direkter Verbindung zu Magic sehen, es entstand zumindest in direktem Zusammenhang mit dem Songwriting zu Magic. Springsteen schrieb noch ein paar Songs dazu und spielte mit der E-Street Band in den Pausen der Magic Tour das Material ein. Das ging wohl relativ schnell, die meisten Aufnahmen wurden in einem Take eingespielt.

Wie zu erwarten, konnte das Album hoch in die Charts einsteigen. In den Billboard 200 stieg es gleich auf 1 ein und war damit immerhin das neunte Nr. 1 Album von Springsteen. In allen relevanten Ländern erreichte das Album die Top 10, in 17 Ländern kam es sogar bis auf Rang 1. Die Fans mochten das Album, bei Kritikern kam es nicht ganz so eindeutig an. Während der Rolling Stone das Album hoch lobte und es auf eine Stufe mit Born To Run stellte, fiel es bei anderen Kritikern stellenweise durch. Besonders der Song Queen Of The Supermarket wurde mehr als einmal komplett verrissen und zum schlechtesten Springsteen Song schlechthin gekürt.

Die Songs

Outlaw Pete nutzt ein zentrales Riff, welches subtil an I Was For Loving You von Kiss erinnert. Sonst klingt der Song relativ klassisch nach Springsteen. My Lucky Day ist ein recht kraftvoller und beschwingterer Song, ähnliches hörte man häufig in der Born In The USA Phase von Springsteen. Working On A Dream war der größte Hit des Albums. Der ruhige und balladeske Song erinnert mich etwas an Tom Petty und dessen Traveling Wilburys Phase. Queen Of The Supermarket wurde, wie eingangs erwähnt, oft verrissen. Tatsächlich klingt der Song gewollt, aber nicht gekonnt. Ein etwas sonderbarer Patchwork Song mit teilweise beatlesken Einwürfen. What Love Can Do gefällt als erdiger und grooviger Song, der ein wenig in Richtung Eagle Eye Cherry's Save Tonight geht.

This Life fällt aus meiner Sicht wieder etwas ab. Der balladeske Song langweilt mit stellenweise schalen Einfällen. Good Eye rumpelt dafür schön country-bluesig daher. Letztlich stellt der Song zwar nur eine von tausend Bluesversionen dar, aber für Springsteen ist das in der Art ungewöhnlich. Stärker Richtung Country geht es mit Tomorrow Never Knows. Das Intro erinnert an CCR, der Song klingt nach Country-Pop. Life Itself klingt dann endlich wieder nach dem typischen Springsteen. Überraschend ist für mich die Nähe zu Tom Petty in dessen besseren Jahren. Kingdom Of Days schafft dann den Lückenschluss und klingt komplett nach dem Boss himself. Eher belanglos poppig klingt danach Surprise, Surprise. Dafür erinnert der Boss mit The Last Carnival noch einmal an seine folkigen Anfangsjahre.

Der Bonus Track The Wrestler wurde zuerst für den Film The Wrestler im Jahr 2008 vorgestellt. Im Januar 2009 gab es einen Golden Globe für den Song, stilistisch liegen wir hier auch wieder stärker in der frühen folkigen Springsteen Phase.

Fazit Working On A Dream kann polarisieren. Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass der Boss hier mal schnell Material für ein neues Album zusammengetragen hat. Denn insgesamt kann es mit dem Album Magic nicht mithalten. Wo man auf Magic noch einen eindeutigen roten Faden feststellen konnte, da wirkt Working On A Dream etwas orientierungslos. Einige Songs sind dem Meister gut gelungen. Aber stellenweise liegt er auch nur daneben. Oft klingt Springsteen mehr nach anderen Künstlern, als nach sich selbst - und das will bei einem Musiker mit dem Beinamen The Boss etwas heißen.

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Trackliste
  1. Outlaw Pete 8:00
  2. My Lucky Day 4:01
  3. Working on a Dream 3:30
  4. Queen of the Supermarket 4:40
  5. What Love Can Do 2:57
  6. This Life 4:30
  7. Good Eye 3:01
  8. Tomorrow Never Knows 2:14
  9. Life Itself 4:00
  10. Kingdom of Days 4:02
  11. Surprise, Surprise 3:24
  12. The Last Carnival 3:11
  13. The Wrestler (Bonus track) 3:50

Rezensent: MP