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Albumbesprechung Scorpions - Lovedrive

Interpret: Scorpions

Titel: Lovedrive

Erscheinungsjahr: 1979

Genre: Hard-Rock, AOR

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Lovedrive ist das sechste Studioalbum der Band Scorpions. Das Album erschien im Jahr 1979 und wird allgemein als eines der wichtigsten Bandalben bezeichnet, mittlerweile wird das Album von Fachleuten zu den Meilensteinen der Rockmusik bzw. zu den wichtigsten Alben des Hard-Rock/Heavy-Metal gezählt.

Die Scorpions fanden auf diesem Album zu ihrer wahrscheinlich bekanntesten Besetzung zusammen: Klaus Meine (lead vocals), Rudolf Schenker (rhythm guitar, backing vocals), Matthias Jabs (lead guitar, backing vocals), Francis Buchholz (bass, backing vocals) und Herman Rarebell (drums, backing vocals). Allerdings war die Besetzung noch etwas wackelig. Der Grund lag darin, dass man wieder einmal den verlorenen Sohn Michael Schenker begrüßte. Der spielte Leadgitarrenparts auf den Songs Another Piece Of Meat, Coast To Coast und Lovedrive ein. Den unsteten Michael Schenker hielt es allerdings nicht lange in der Band und daher war Jabs letztlich doch erste Wahl für den Posten des Leadgitarristen.

Mit Lovedrive läutete die Band eine neue Ära ein. Die Band hatte das Publikum in Nordamerika im Sucher und polierte ihren Sound daher etwas Richtung Mainstream/AOR. Das klang insgesamt professioneller, weniger hart und melodischer und die Texte waren sicherlich professioneller (wenn auch nicht unbedingt besser). Die Band machte letztlich alles richtig, aus den Scorpions wurde endgültig eine Hausnummer im internationalen Oberhaus des härteren Rock. Dafür muss man eben auch Zugeständnisse machen. Die Scorpions hatten das schon früh verstanden.

Die Songs

  • "Loving You Sunday Morning" ebnet den Weg zum Mainstream. Das Mainriff geht angenehm hardrockig ab, der Refrain wirkt sehr auf Mainstream gebürstet. Insgesamt ist das zeitgemäßer härterer Rock mit einem zwingenden Refrain, extrem auf den US-Markt zugeschnitten.
  • "Another Piece Of Meat" klingt, trotz Hair-Metal Anleihen, etwas mehr nach den alten Scorpions – rau und direkt, mit guter Schenkerscher Gitarrenspielkunst.
  • "Always Somewhere" gehört zu den allseits beliebten Power-Balladen, die zum härteren Genre gehören. Auch bezüglich der Balladen hatten die Scorpions spätestens auf dem Album ihren Weg gefunden. Always Somewhere gehört dabei zweifellos zu den besseren Balladen der Skorpione.
  • "Coast To Coast" ist eines der wenigen Scorpions-Instrumentals. Ich gehe davon aus, dass der kleine Michael hier primär seine Hände im Spiel hatte.
  • "Can’t Get Enough" klingt stärker nach den alten Scorpions, der Song rockt geradlinig hart mit einem wild shoutenden Meine.
  • "Is There Anybody There?" überrascht im Hauptgitarrenthema mit einem moderaten Reggaegroove. Der Song ist eingängig gestrickt, wirkt im gesamten Kontext allerdings etwas albern.
  • "Lovedrive" klingt im direkten Anschluss an den Reggae wie ein Abgesang an alte Zeiten. Im Intro erinnert die Band an ihre frühe experimentelle Phase. Danach (vor allem ab der Bridge und im Refrain) landet die Band in eher belanglosem Mainstreamrock.
  • "Holiday" könnte man als die Mutter aller Scorpions Mainstream Balladen bezeichnen. Ähnliches bekam man später noch ein paar mal zu hören, hier haben wir die Blaupause.

Fazit Das 1979er Album Lovedrive stellt sozusagen den Umbruch von der harten Krautrockband über die raue Hard-Rockband zur härteren AOR/Mainstreamband dar. Die Scorpions zeigen auf dem Album von allem etwas, für meinen Geschmack aber von alten Sounds etwas zu wenig. Dennoch muss man Lovedrive zu den besten Alben der Band zählen. Die Band legt ein Set an ordentlichen Songs vor, einzig der Pseudo-Reggae Is There Anybody There wirkt etwas überzogen. Ich mag den speziellen Charme der älteren Scorpions Alben mehr, dennoch dürfte Lovedrive für die meisten Fans ein unverzichtbares Album darstellen.

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Trackliste
  1. Loving You Sunday Morning 5:36
  2. Another Piece of Meat 3:30
  3. Always Somewhere 4:56
  4. Coast to Coast 4:42
  5. Can't Get Enough 2:36
  6. Is There Anybody There? 3:58
  7. Lovedrive 4:49
  8. Holiday 6:32

Rezensent: MP