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Albumbesprechung Schelmish - Persona non grata

Interpret: Schelmish

Titel: Persona non grata

Erscheinungsjahr: 2010

Genre: Mittelalter-Musik, Mittelalter-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Persona non grata ist ein Album der Band Schelmish. Das Album ist im Mai 2010 als Eigenproduktion erschienen. Schelmish gehört zur Kategorie der so genannten Mittelalter-Rockbands, wobei die Band zuletzt eher rockige Produktionen einspielte.

Auf diesem Album gehen Schelmish musikalisch recht traditionell zu Werke. Die klassischen Instrumente, allen voran die Sackpfeifen, dominieren das Geschehen. Die meisten Titel sind mehr oder weniger instrumentaler Natur. Das Album könnte man als ein Konzeptalbum bezeichnen, zumal hier wohl die Geschichte des Spielmanns Paeniteo erzählt wird.

Das "Intro" führt uns angenehm und leicht in die typische Musik ein. Der Song hat dabei einen leicht orientalischen Charakter. "Illuminatio" legt zu, die Drums geben dem Song einen schönen Groove mit. Insgesamt muss man aber sagen, dass das Hauptthema doch ohne großartige Abwechslung über den gesamten Song getragen wird. Auf "Lux lucet in tenebris" knüpft die Band thematisch an Illuminatio an, auch wenn die Rhythmik anders ist. Hier bietet die Band aber etwas mehr Abwechslung an (so ab 2:00). "Auch Abends wenn die Fremden beten" beginnt mit Sackpfeifenmelodien und rhythmischer Unterstützung analog den Vorgängersongs, dazu gibt es schöne Harmoniegesänge. Musikalisch geht es mit "Via sacra" und "Vasilis, Tanz der Völker", "Muscipulum" oder "Candida Hora" ähnlich weiter: viel Sackpfeifen und mehr oder weniger groovige bis rockige Drums. "C'est La Vie" setzt hier noch einen drauf. Ich fühle mich erinnert an Pipe And Drum Bands aus Schottland, nur gibt es hier eine rockige Note. "Saltarello No. 666 ½" knüpft ebenfalls, nach einer lauten Einladung, an die typischen Sounds an.

"Non de falsis argumentis" beginnt verhalten, wird im weiteren Verlauf dann aber auch angenehm rockig. Zum Schluss gibt es auch schöne, wenn auch etwas verhaltene Gesangsparts. Mit "Aurora" bietet die Band erstmals ein deutlich anders gestaltetes Intro an. Die ersten Parts erinnern mich entfernt an Sounds Of Silence, danach geht es Richtung früher Mike Oldfield. Der Song ist interessant aufgebaut und wird im weiteren Verlauf noch sehr druckvoll. "Ouwe war" unterscheidet sich insgesamt von der bisherigen Grundkonzeption. Vor allem haben wir hier wieder schöne Gesänge, welche das Geschehen doch sehr auflockern. "Luna pernocte" beginnt wieder mit den allgegenwärtigen Sackpfeifensounds, allerdings wird das Intro etwas anders gespielt, der Song hat insgesamt einen leicht melancholischen Charakter. Auch hier kann die Band für eine gewisse Abwechslung sorgen. Der Titelsong "Persona non grata" beginnt mit vergleichsweise ausgedehnten Harmoniegesängen im typischen Sound des Mittelalterrock. Auch hier geht die Band in typische Muster mit Sackpfeifen und groovigen Drums über, dazu gibt es aber immer wieder schöne Gesangsparts. "Quo Vadis" wird von Rabengekrähe und Glockengeläut geheimnisvoll eröffnet. Insgesamt bleibt der Song stimmungsmäßig getragen und stellt einen gut gelungenen Abschluss des Albums dar.

Fazit Persona Non Grata geht back to the roots, aber sehr deutlich. Schelmish machen auf dem gesamten Album vor allem intensiv Gebrauch von Sackpfeifen aller Art. Sie bestimmen aus meiner Sicht, neben den groovigen Drums, das Geschehen. Erwähnenswert sind auch die Celloparts und natürlich, so sie stattfinden, die guten Gesangsparts. Musikalisch ist das erste Sahne, das muss man schon sagen. Da gibt es aus meiner Sicht nichts zu mäkeln. Wer Mittelaltermusik mag, der wird hier gut bedient. Aber vor allem wer Sackpfeifen mag, wird hier auch intensiv bedient. Das könnte auch ein gewisses Problem sein. Wer Sackpfeifen nicht so mag, der könnte mit dem Album grundsätzlich seine Probleme haben. Mit Songs wie Aurora, Persona non grata oder dem wirklich schönen Quo Vadis zeigt die Band, dass es auch variabler geht. Vielleicht hätten mehr Gesangsparts dem Album grundsätzlich gut getan, weil diese für etwas Abwechslung sorgen und vor allem weil sie sehr gut gelungen sind.


Trackliste
  1. Intro 3:03
  2. Illuminatio 5:30
  3. Lux lucet in tenebris 4:13
  4. Abends wenn die Fremden beten 4:33
  5. Via sacra 3:29
  6. Vasilis, Tanz der Völker 3 :33
  7. Non de falsis argumentis 3 :55
  8. Aurora 3 :49
  9. Muscipulum 4 :00
  10. Candida hora 3 :25
  11. Ouwe war 4 :10
  12. C'est la vie 3 :57
  13. Luna pernocte 3:21
  14. Saltarello No. 666 1/2 3:08
  15. Persona non grata 5:39
  16. Quo vadis 4:56

Rezensent: MP