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Albumbesprechung Santana - Santana

Interpret: Santana

Titel: Santana

Erscheinungsjahr: 1969

Genre: Latin-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Santana ist das selbstbetitelte Debütalbum der US-Rockband Santana. Das Album kam im Jahr 1969 heraus. Zur Band Santana gehörten zu der Zeit neben Carlos Santana (Gitarre, Gesang) Gregg Rolie (Tasteninstrumente, Gesang), David Brown (Bassgitarre), Michael Shrieve (Schlagzeug), Michael Carabello und Jose Chepito Areas (Timbales, Congas, Schlaginstrumente).

Im Grund war Santana ursprünglich nicht mehr als eine Jam-Rockband. Da wurde viel improvisiert, die Instrumentalparts spielten eine wichtigere Rolle als die Gesangsparts. Der Manager der Band riet Santana jedoch, sich auf kürzere und kompaktere Songs zu konzentrieren um kommerziell überhaupt eine Chance zu haben. So machte es die Band dann auch, das erste Ergebnis war die Single Jingo. Jingo schaffte es zwar nicht in die Charts, dafür zog der Song Evil Ways in die US-Singlecharts ein und erreichte Rang 4 der Billboard 200. Damit war Santana der Durchbruch gelungen.

Ungeachtet des guten Erfolges fielen die Kritiken anfangs nicht sehr gut aus. Der immer wieder gern gehörte Robert Christgau brachte seine persönliche Erfahrung auf einen kurzen Nenner - a lot of noise. Der Rolling Stone betrachtete das Album vor allem als "substanzloses Getrommel mit Gitarreneinlagen". Aber die Meinungen änderten sich im Lauf der Zeit, der Rolling Stone etwa kam in späteren Ausgaben zu sehr viel besseren Kritiken. Heute gehört das Debütalbum Santana zu den Meilensteinen der Rockmusik.

Die Songs

  • "Waiting" eröffnet das Album in klassischer Manier, oder wie es der Rolling Stone nannte (…)Getrommel mit Gitarreneinlagen. Das hört sich gut an, gegen Ende jagt Meister Carlos noch eines seiner Markenzeichen, die Unison-Bends, durch die Rillen.
  • "Evil Ways" wurde ein Single-Hit. Es handelt sich um eine Fremdkomposition von Clarence Henry, die von Santana in Latin-Rock Manier umgesetzt wird. Hier werden ausgedehnte Orgelparts zum Besten gegeben, außerdem bildet der Gesang eine tragende Säule des Songs.
  • "Shades of Time" ist ein weiterer Song, der mit recht üppigen Vocalparts aufwartet. Im Mittelteil gibt Carlos Santana zwar ein schönes Solo zum Besten, aber der Song wirkt stellenweise etwas harmlos.
  • "Savor" legt in jeder Hinsicht zu. Es handelt sich um einen kurzen Song, aber um einen klassischen Jam-Rock Song ohne Gesang. Hier fühlt sich die Band wohl, das hört man.
  • "Jingo" war das nächste Zugeständnis der Band an die Forderungen des Managers. Ein relativ kurzer und eingängiger Song. Jingo gehört zu den Klassikern, aus meiner Sicht ist der Song stärker als Evil Ways. Jingo besitzt eine interessante rhythmische Akzentuierung und wirkt stellenweise angenehm wuchtig.
  • "Persuasion" kann man auch zu den Klassikern von Santana zählen. Wie Shades Of Time ist der Song kurz und besitzt eine klare Gesangslinie. Allerdings wirkt Persuasion schmissiger als Shades Of Time.
  • "Treat" ist eine weitere Gemeinschaftsproduktion der Band. Nach einem verhaltenen Jazz Bluesigen Pianoauftakt entsteht hier eine klassische instrumentale Jam-Rocknummer, die gegen Ende wieder in den ruhigen Piano-Anfangspart mündet.
  • "You Just Don't Care" tendiert vor allem wegen der Gitarrenparts von Santana zum Blues, abgesehen davon wirkt der Song angenehm groovig.
  • "Soul Sacrifice" ist ein älteres Instrumental der Band, welches zuvor schon bei Prime Cuts aufgenommen wurde. Beim Woodstock Festival war der Song, u. a. wegen des Drumsolos von Michael Shrieve, ein echter Hammer. Auch hier kann der Song überzeugen, es ist ein Song, der neben intensiven rhythmischen Passagen durchaus progressive Momente hat. Vielleicht haben ihn Transatlantic deshalb gecovert.

Fazit Das Debütalbum Santana muss man im geschichtlichen Rückblick als Meilenstein der Rockmusik bewerten. Das Album ist sozusagen die offizielle Geburt der Latin-Rock Legende (Carlos) Santana und letztlich auch eines der prägenden Alben des frühen Latin-Rock. Inhaltlich liefert die Band, trotz aller Zugeständnisse an den Manager, ein gutes Album ab. Aus meiner Sicht hätte es deutlich mehr der von Christgau negativ konnotierten noise sein dürfen, aber der Manager hatte die Band doch eingebremst. Schade, denn trotz der guten Leistung merkt man irgendwie, dass Santana selten so richtig frei aufspielten. Immerhin gingen die Musiker schon mit dem nächsten Album den weiteren Schritt.

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Trackliste
  1. Waiting (Santana Band) 4:07
  2. Evil Ways (Clarence Henry) 3:58
  3. Shades of Time (Santana Band) 3:13
  4. Savor (Santana Band) 2:47
  5. Jingo (Babatunde Olatunji) 4:23
  6. Persuasion (Santana Band) 2:36
  7. Treat (Santana Band) 4:46
  8. You Just Don't Care (Santana Band) 4:37
  9. Soul Sacrifice (Santana Band) 6:34

1999 reissue

  • Waiting 4:07
  • Evil Ways (Clarence Henry) 4:00
  • Shades of Time 3:13
  • Savor 2:47
  • Jingo 4:23
  • Persuasion (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 2:36
  • Treat (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 4:46
  • You Just Don't Care (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 4:37
  • Soul Sacrifice (Brown, Malone, Rolie, Santana) 6:38
  • Savor (live) (Brown, Carabello, Malone, Rolie, Santana, Shrieve) 5:29
  • Soul Sacrifice (live) (Brown, Malone, Rolie, Santana) 11:38
  • Fried Neckbones (live) (Bobo, Correa, Lastie) 7:13

2004 Legacy Edition

Disc 1

  • Waiting (Santana) 4:07
  • Evil Ways (Clarence Henry) 4:00
  • Shades of Time (Rolie/Santana) 3:13
  • Savor (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 2:46
  • Jingo (Olatunji) 4:23
  • Persuasion (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 2:36
  • Treat (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 4:46
  • You Just Don't Care (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 4:37
  • Soul Sacrifice (Brown, Malone, Rolie, Santana) 6:38
  • Savor (Alternate Take #2) (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 2:57
  • Soul Sacrifice (Alternate Take #4) (Brown, Malone, Rolie, Santana) 8:50
  • Studio Jam (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 7:09

Disc 2

  • Fried Neckbones (Willie Bobo/William Correa/Melvin Lastie) 7:41
  • Soul Sacrifice (Brown, Malone, Rolie, Santana) 9:06
  • Persuasion (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 3:52
  • Treat (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 6:49
  • Shades of Time (Rolie/Santana) 2:29
  • Jingo (Olatunji) 5:20
  • Waiting (live) (Santana) 4:44
  • You Just Don't Care (live) (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 4:55
  • Savor (live) (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 5:25
  • Jingo (live) (Olatunji) 5:14
  • Persuasion (live) (Areas, Brown, Carabello, Rolie, Santana, Shrieve) 3:05
  • Soul Sacrifice (live) (Brown, Malone, Rolie, Santana) 11:49
  • Fried Neckbones (live) (Willie Bobo/William Correa/Melvin Lastie) 7:13

Tracks 1 - 6 der Legacy Edition stammen vom Originalalbum, der Rest vom Woodstock Festival.

Rezensent: MP