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CD-Kritik Saga - The Human Condition

Interpret: Saga

Titel: The Human Condition

Erscheinungsjahr: 2009

Genre: Rock, Prog-Rock, AOR

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Human Condition ist ein Album der Band Saga. Es erschien im Jahr 2009. Mit dem Album beginnt sicherlich eine neue Ära der Band, denn es ist das erste Album ohne Michael Sadler. Sadler drückte der Band mit seiner Stimme sicherlich einen sehr persönlichen Stempel auf, außerdem war er als Songwriter wichtig für die Band. Für Sadler kam Rob Moratti als neuer Sänger in die Band.

Naturgemäß ist es so, dass die meisten Fans einem neuen Sänger erst mal eine gewisse Portion Misstrauen entgegenbringen. Aber hier gab es gleich Entwarnung, denn das Album wurde auch von alten Fans in der Regel gelobt. Zähneknirschend gestanden gestandene Fans ein, dass Moratti gut in die Band passt.

Ich will vorwegnehmen, dass mich das Album positiv überrascht. Die Band legt ein gutes Album vor, das ich von Saga so ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. Gitarrist Chrichton setzte zwar schon in der Vergangenheit mit seinen flotten Läufen Akzente. Aber seine Gitarrenarbeit muss man hier trotzdem herausheben. Außerdem ist er wohl mitverantwortlich dafür, dass sich Saga immer wieder dem Prog-Rock nähern. Auch Jim Gilmour an den Keyboards spielt bemerkenswerte Parts ein. Bandmäßig scheint es bei Saga zu stimmen.

Gleich mit dem Titelsong The Human Condition wird das klar. Im Prinzip handelt es sich um einen instrumentalen Song, wenn man von geringen Vocoder-Einwürfen absieht. Und die Band haut hier gleich mal richtig einen raus. Da kommen angenehme Erinnerungen an den guten alten Prog auf. Der Song hat Klasse, vor allem durch die genialen Duelle von Gitarre und Keyboards. Step Inside beginnt verspielt mit schönen Keyboardsequenzen, danach poltert die Band los und glücklicherweise ist die Band weit entfernt von schnödem AOR. Hands Of Time ist eine Ballade, die insgesamt gut gelungen ist. Etwas grenzwertig ist der melodische Rocksong Avalon.

Sehr stark an frühe Saga Sounds erinnert A Number With A Name und Zweifler müssten spätestens hier von Moratti überzeugt sein. Now Is Now klingt stark nach AOR, allerdings lockern die guten Instrumentalpassagen einiges auf. Let It Go rock mit fetten Gitarrenriffs richtig gut und erinnert erneut angenehm an alte Saga Sounds. Mit Crown Of Thorns gibt die Band noch einmal Kante, das klingt wie eine Mischung aus modernem Alternative-Rock und Prog-Rock. You Look Good To Me bildet leider einen denkbar schwachen Abschluss, der Mainstream-Rocksong stellt den schwächsten Song des Albums dar.

Fazit Hats Off, Saga. Damit hätte ich nicht gerechnet. Nachdem Sadler weg war, musste man mit allem rechnen. Oder um es genauer zu sagen: auch vorher musste man bei Saga schon mit allem rechnen. Da ist Saga leider viel zu oft in den nichtssagenden AOR Bereich abgedriftet. Dass die Band im Jahr 2009 ein derart gutes Album vorlegt, war nicht vorhersehbar. Saga bieten viel von den frühen Saga, erstaunlich viel Proggiges und erfreulich wenig AOR. Sieht man einmal von You Look Good To Me oder Avalon ab, legt die Band starke Songs ab. Der Titelsong bildet dabei so etwas wie das Kernstück des Albums.

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Trackliste
  1. The Human Condition 6.51
  2. Step Inside 4.56
  3. Hands Of Time 5.29
  4. Avalon 4.48
  5. A Number With A Name 4.51
  6. Now Is Now 4.12
  7. Let It Go 4.47
  8. Crown Of Thorns 5.46
  9. You Look Good To Me 5.22

Rezensent: MP