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Albumbesprechung Queen + Paul Rodgers - The Cosmos Rocks

Interpret: Queen + Paul Rodgers

Titel: The Cosmos Rocks

Erscheinungsjahr: 2008

Genre: Hard-Rock, Blues-Rock, AOR

Bewertung: 4 von 10  (4/10)

 

Rezension/Review

Ende 2004 gaben Brian May und Roger Taylor bekannt, dass es eine Reunion von Queen geben soll. Als Sänger wurde Paul Rodgers vorgestellt (ehemals Free und Bad Company). Das Unternehmen sollte Queen + Paul Rodgers heißen, womit man klar machen wollte, dass man Freddie nicht einfach so ersetzen kann. Am Bass ersetzte Danny Miranda (Blue Öyster Cult) den Ruheständler John Deacon. Nach ein paar Liveshows und Aufnahmen wurde 2006 bekannt gegeben, dass man ein neues Studioalbum aufnehmen will.

Im Jahr 2008 war es soweit, The Cosmos Rocks erschien in Europa und den USA. Lange ersehnt, aber im Fall Queen auch irgendwie bange ersehnt. Denn eines musste jedem klar sein: Paul Rodgers ist ein genialer Sänger, aber er ist nicht Freddie Mercury. Queen wollten weder Mercury ersetzen, noch einen Klon alter Queen-Werke produzieren. So gesehen, waren die bangen Erwartungen gerechtfertigt. Tatsächlich klang das Ergebnis eher nach Free und Bad Company als nach Queen. Rodgers drückte dem Ganzen seinen Stempel auf. Die Fans waren irritiert, die Kritiker enttäuscht. Das Album wurde in der Regel mit Minimalbewertungen notiert. Um es ganz deutlich zu sagen: das Album wurde in der Regel komplett verrissen. Die Charterfolge waren bescheiden, kommerziell war das Ganze kein Renner. Hätte die Band nicht einen so großen Namen, dann wäre auch kommerziell nichts gelaufen. So konnte die große Pleite aber durch den großen Namen Queen vermieden werden. Die folgende Tour war sogar sehr erfolgreich.

Die Songs

"Cosmos Rockin'" eröffnet das Album Queen-untypisch. Nach einem Intro mit einer Art Walgesang präsentiert die Band einen gute Laune Song, bei dem es auch thematisch ums Partymachen geht. Musikalisch wird das mit einem flotten Boogie-Rock unterlegt. "Time to Shine" stammt von Paul Rodgers. Erstaunlich ist die Gitarrenarbeit von May, der hier an U2-/Edge Sounds erinnert. "Still Burnin'" ist ein Brian May Song. May knüpft hier an den 1970er Hard-Rock mit Blueseinflüssen an. Etwas deplatziert wirkt die Anleihe an We Will Rock You Der balladeske Titel "Small" wurde von Taylor geschrieben Das überrascht, denn er war früher eher der Mann für das Grobe. Der Anti-Kriegssong "Warboys" stammt von Rodgers. Der Song erschien schon auf einer Rodgers Live-DVD. Musikalisch hätte das besser auf ein Bad Company Album gepasst. Der längste Song des Albums, "We Believe", stammt von Brian May. Es ist der erste Song, der an die alten Queen erinnert. Das macht das Fehlen von Mercury umso schmerzhafter bewusst. "Call Me" stammt wieder von Rodgers. Dieses mal fühle ich mich an die alten Nazareth erinnert, die so etwas origineller interpretieren konnten.

Der Rodgers Song "Voodoo" beginnt mit schönem Sprechgesang bluesig. Rodgers performt den Song wieder in der Tradition von Free/Bad Company. "Some Things That Glitter" stammt von Brian May. Die Pianoballade erinnert etwas an alte Queen-Songs . Wieder singt Rodgers zwar vorzüglich, aber irgendwie denkt man trotzdem mit Wehmut an Mercury. "C-lebrity" ist ein Taylor Song. Der Song setzt sich wohl mit den Pseudostars a la Big Brother kritisch auseinander. Man koppelte den Song relativ erfolglos als Single aus. Die BBC vergab für die Single 0 von 10 Punkten. Das muss man nicht weiter kommentieren. "Through the Night" ist ein deprimierender Song über Menschen in der großen Krise. Auch hier kann man sagen: mit Free oder Bad Company wäre es ein guter Song gewesen. Auf ein Queen Album passt das nicht ganz so gut. "Say It's Not True" war ein Song von Taylor, den er für eine Mandela Anti-Aids Kampagne geschrieben hatte. Der Song stammt aus dem Jahr 2003. Die Stimme wird durch einen Effekt geschickt, der an Cockney Rebels Sebastian erinnert. "Surf's Up...School's Out!" ist ein Taylor Song und erinnert wieder an alten Songs aus der Sturm- und Drangzeit. Das heißt: der Song klingt belanglos hart. "Small Reprise" ist ein kurzes Reprise des Songs Small.

Fazit Den üblen Verrissen zu dem Album will ich mich nicht anschließen, denn ordentliche Musik wird einem hier allemal geboten. Aber enttäuschend ist es dennoch. Es war klar, das Rodgers niemals Mercury ersetzen kann. Rodgers ist ein phänomenaler Sänger. Seine bluesige Stimme hat einen hohen Wiedererkennungswert, klingt jedoch anders, als es Mercurys Stimme je getan hat. Durch Rodgers bekommt die Musik dann auch einen gewissen Free/Bad Company Touch, nur May präsentiert Songs, die etwas an Queen erinnern. Insgesamt muss das für Queen Fans enttäuschend sein. Für Kritiker reicht das natürlich auch nicht. Aber wie gesagt: total runtermachen ist nicht fair. Keiner durfte ein altes Queen Album erwarten. Schade ist es trotzdem, dass das Album nur am Mittelmaß kratzt.

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Trackliste
  1. Cosmos Rockin' 4:10
  2. Time to Shine 4:23
  3. Still Burnin' 4:04
  4. Small 4:39
  5. Warboys 3:18
  6. We Believe 6:08
  7. Call Me 2:59
  8. Voodoo 4:27
  9. Some Things That Glitter 4:03
  10. C-lebrity 3:38
  11. Through the Night 4:54
  12. Say It's Not True 4:00
  13. Surf's Up... School's Out! 5:38
  14. Small Reprise 2:05
  15. iTunes Bonus Track
  16. Runaway (Shannon/Crook)5:28

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  1. Reaching Out (Hill/Black)
  2. Tie Your Mother Down (May)
  3. Fat Bottomed Girls (May)
  4. Another One Bites the Dust (Deacon)
  5. Fire and Water (Rodgers/Fraser)
  6. Crazy Little Thing Called Love (Mercury)
  7. Teo Torriatte (Let Us Cling Together) (May)
  8. These Are the Days of Our Lives (Queen)
  9. Radio Ga Ga (Taylor)
  10. Can't Get Enough (Ralphs)
  11. I Was Born to Love You (Mercury)
  12. All Right Now (Rodgers/Fraser)
  13. We Will Rock You (May)
  14. We Are the Champions (Mercury)
  15. God Save the Queen (trad.)

Rezensent: MP