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Albumbesprechung Steve Morse - Major Impacts

Interpret: Steve Morse

Titel: Major Impacts

Erscheinungsjahr: 2000

Genre: Rock, Instrumental

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Major Impacts ist das achte Album von Steve Morse bzw. der Steve Morse Band. Das Album erschien im Jahr 2000. Steve Morse war zu dem Zeitpunkt schon lange auf dem Gitarrenolymp angekommen und hätte sich eigentlich auf seinen Lorbeeren ausruhen können, zumal er einen festen Job bei Deep Purple hatte. Aber der Mann schien mehr sagen zu wollen. So kam es wohl zum Album Major Impacts.

Die Idee dahinter ist ganz interessant. Morse nahm 11 instrumentale Tracks auf. Auf jedem der Tracks huldigte er seinen Einflüssen, als da sind: Eric Clapton, Jimi Hendrix, Jeff Beck, Jimmy Page, Leslie West, John McLaughlin, Roger McGuinn, George Harrison, Duane Allman und Keith Richards. Also liegt jeder Song in einem Bereich, der typisch für diese Gitarristen bzw. Bands ist.

Die Songs

"Derailleur" ist ein Wortspiel für Disraeli Gears und bezieht sich natürlich auf Clapton und dessen Cream-Phase. Morse schafft den Spagat zwischen seinem eigenen Stil und Clapton-Klischees. "Well, I Have" zitiert Jimi Hendrix. Hier bringt Morse praktisch alle typischen Hendrix-Elemente zur Geltung: orchestrale Rhythmusgitarre, Single-Note Riffing und natürlich schöne Leads. Man merkt speziell bei den cleanen Rhythmusparts, wie Hendrix sein Spiel beeinflusst hat. "Truth Ola" dürfte klar machen, um wen es geht: um Jeff Beck natürlich und eine Anspielung an dessen Beck Ola. Auch hier legt Morse einen schönen Mix aus eigenem Stil und Beck-Roots vor, wobei aus meiner Sicht die Beckroots eher subtil vernehmbar sind. Aber der Mann ist eben nicht ganz so einfach zu reproduzieren. "Migration" bezieht sich auf Roger McGuinn bzw. die Byrds. Vor allem der Einsatz der 12-saitigen Gitarre macht das klar. Der Song klingt locker und leicht, aber man muss schon genau hinhören, um die Byrds herauszuhören. Das ist dann vor allem beim Introthema bzw. dessen Wiederholungen der Fall.

"Led On" ist ein Tribut an Led Zeppelin bzw. Jimmy Page. "The White Light" ist ein Song, der etwas an John McLaughlin erinnert (akustisch, wohlbemerkt). Aber auch hier liegt ein Song vor, der locker auf einem normalen Morse-Album unterkommen könnte. Von daher kann man ermessen, wie große McLaughlins Einfluss auf Morse ist. "How Does it Feel" huldigt Keith Richards. Ein Song, den Morse jedoch auch mit seinem eigenen Stil anreichert. Trotzdem sehr eindeutig Stones, keine Frage. "Bring It To Me" wird ganz im Stil von Mountain bzw. Leslie West dargeboten. West gilt als extrem einflussreicher Gitarrist für härtere Stilistiken. Erinnerungen werden wach an Mississippi Queen und Theme From An Imaginary Western. Aber die Soli haben ehrlich gesagt auch etwas von Lynyrd Skynyrd.

"Something Gently Weeps" spielt mit Sounds von George Harrison in dessen Beatleszeit. Man höre dazu While My Guitar Gently Weeps, Here Comes The Sun aber auch She's So Heavy. Der Song hat viele Beatles-Anteile. Die typischen Harrison Lines hört man gut heraus. "Free In The Park" ist auch ein sehr eng am Vorbild gehaltener Song, in dem Fall die Allman Brothers und speziell Duane Allman. Morse beherrscht auch die Slidegitarre meisterhaft. "Prognosis" zitiert vor allem den klassischen Prog-Rock. Morse lässt hier Einflüsse von Yes oder z. B. Kansas hören.

Fazit Major Impacts ist eine interessante Arbeit von Steve Morse. Für jeden Morse-Fan ist es interessant zu wissen, wo die Haupteinflüsse eines solchen Gitarristen liegen. Man hört sie gut heraus, diese Einflüsse. Dennoch reichert Morse das alles mit eigenen Ideen an. So macht das Album Sinn und vor allem Spaß. Für Morse Fans ist das Album eine sinnvolle Anschaffung, für Gitarristen grundsätzlich auch. Eine schöne, instrumentale Zeitreise durch die Geschichte der Rockmusik ist es in jedem Fall.

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Trackliste
  1. Derailleur 4:39
  2. Well, I Have 4:13
  3. Truth Ola 5:33
  4. Migration 3:55
  5. Led On 5:58
  6. The White Light 3:21
  7. How Does It Feel? 4:10
  8. Bring It to Me 4:03
  9. Something Gently Weeps 4:38
  10. Free in the Park 4:36
  11. Prognosis 6:03

Rezensent: MP