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Albumbesprechung Van Morrison - Magic Time

Interpret: Van Morrison

Titel: Magic Time

Erscheinungsjahr: 2005

Genre: Blues, R&B, Soul

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Magic Time ist ein Album von Van Morrison. Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 2000 bis 2003, das Album kam 2005 heraus und wurde ein großer kommerzieller Erfolg. In den USA erreichte das Album Rang 25 der Charts, im UK Rang 3. Im UK bedeutete Rang 3 eine der besten Chartplatzierungen für Morrison überhaupt.

Insgesamt wurde das Album recht hoch bewertet und findet sich in einigen Best-Of 2005 Listen weit oben. Das Album wurde Foggy Lyttle gewidmet, der auf den meisten Songs zu hören ist, aber leider während der Aufnahmen im Jahr 2003 verstarb. Van Morrison blickt auf eine extrem lange Karriere zurück. Auch wenn Morrison Phasen hatte, in denen er musikalisch gewohnte Pfade verlassen hatte und dann seine Fans oft etwas enttäuschte, so fand er doch immer wieder zu seinen Wurzeln zurück. Und die Wurzeln liegen im weiten Feld von R&B, Blues, Jazz und Soul sowie natürlich der irischen Musik. Genau diesen Wurzeln frönt er auf Magic Time. Vielleicht war gerade deshalb das Album so erfolgreich.

Der Stilmix von Morrison ist oft geprägt durch sehr zurückgelehnte und ruhige Songs, die in der Regel immer gut komponiert sind, aber auch nicht gerade die großen Überraschungen bringen. So auch hier. Gleich mit dem Opener "Stranded" schenkt Morrison seinen Hörern wieder diese ruhigen und bestechend schöne Momente, für die er so geliebt wird. "Celtic New Year" überrascht als verträumte, eher pop-orientierte Nummer. Der Song bezieht sich auf ein Album mit den Chieftains, Paddy Moloney steuert die Whistleparts bei.

Bluesig kann Morrison auch - auf dem Album zeigt er das mit der beschwingten Nummer "Keep Mediocrity at Bay" und mit "Evening Train". Letztere zieht tempomäßig an und hat mit den Bläsern und der typischen treibenden Mick Green Gitarre ganz schön Dampf unter dem Kessel (zumindest für Morrison Verhältnisse). Ebenfalls bluesig klingen z. B. "Gypsy In My Soul" und "Carry On Regardless", die aber stärker Richtung Funk tendieren. Carry On Regardless befasst sich inhaltlich übrigens mit den legendären Carry On Filmen aus England.

Auch der Jazz hat immer irgendwie seinen Platz bei Morrison und kommt auch auf Magic Time zum Zug. Den Sinatra Big Band Song "This Love Of Mine" interpretiert Morrison ordentlich, ebenso die Standards "I'm Confessin'" und "Lonely and Blue".

Besser klingen die balladesken Momente, die es hier natürlich auch gibt. "Just Like Greta" etwa klingt intensiv und eindrucksvoll - eine schwermütige Auseinandersetzung mit der Einsamkeit. "The Lion This Time" steht dem in nichts nach und stellt eine gelungene Ballade mit einem leicht barocken Touch dar. Ebenfalls verhalten, aber so typisch laid-back, klingt der Titelsong "Magic Time", der mit ungewöhnlichem 9/8 Taktmaß überrascht. "They Sold Me Out" hat den gospelig souligen Touch, für den Morrison immer wieder gut ist.

Fazit Van Morrison Werke sind immer etwas Besonderes. Auch auf Magic Time gibt es wenig zu mäkeln. Morrison bringt alleine mit seiner Stimme genug an Ausdruck und Emotion, was ihn immer etwas von anderen Produktionen abhebt. Die Songs sind gut gelungen, er bewegt sich in einem breiten Spektrum aus Blues, R&B, Soul und Jazz. Was für Morrison Fans ein Segen ist, kann für andere aber auch in Richtung gepflegter Langeweile gehen - auch das muss man sagen. Trotzdem würde ich Magic Time kaum als langatmig bezeichnen. Immerhin verschafft Morrison uns einiges an Abwechslung, nicht nur stilistisch, sondern auch dynamisch. Magic Time ist ein empfehlenswertes Album.

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Trackliste
  1. Stranded 5:34
  2. Celtic New Year 6:10
  3. Keep Mediocrity at Bay 3:44
  4. Evening Train 2:48
  5. This Love of Mine (Sol Parker, Henry W. Sanicola, Frank Sinatra) 2:42
  6. Just Like Greta 6:25
  7. Gypsy in My Soul 4:04
  8. Lonely and Blue (Black and Blue with altered lyrics) (Harry Brooks, Andy Razaf, Fats Waller) 3:41
  9. The Lion This Time 4:56
  10. Magic Time 5:06
  11. They Sold Me Out 3:11
  12. Carry On Regardless 5:54
  13. Bonus Track I'm Confessin' (Doc Daughtery, Al Neiburg, Ellis Reynolds) 4:29

alle Songs Morrison, sofern nichts anderes vermerkt

Rezensent: MP