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Albumbesprechung Madjive - À la royale

Interpret: Madjive

Titel: À la royale

Erscheinungsjahr: 2013

Genre: Post-Punk, Garage-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

À La Royale ist der Titel eines Albums der Band Madjive. Das Album ist scheinbar schon im Februar 2013 auf Maximise Records erschienen.

Bei mir landete es mit einer Verspätung von knapp einem Jahr mit eher knappen Infos zur Band und zum Album. Madjive ist eine Band aus Frankreich. Zum Zeitpunkt der Einspielung besteht die Band aus Sébastien Charpiot (Gesang, Texte), Benjamin Putino (Gitarre, Backing Vocals), Nicolas Mauron (Bass, Backing Vocals) und Thibaut Tournoux (Drums). Das Cover verspricht 12 Tracks Of A Brand New & Oldschool Exploration in Rock'n'Roll, das Artwork ist gnadenlos Retro Richtung 1950s/60s. Vor dem Einlegen hätte ich auf eine Art Rock'n'Roll Revival gewettet, schon die ersten Takte haben mich aber mit Vehemenz Mitte bzw. Ende der 1970er geführt.

Nach dem kurzen "Opening" geht es auf "Sloth" sofort punkig zur Sache. Die Band musiziert im Geist der späten 70er mit viel Punk bzw. Post-Punk Feeling, der Refrain wird in Beastie Boys Manier hinaus geschmettert. Was die Band von reinen Punk und den Beastie Boys unterscheidet, wird mit dem Mittelteil klar. Der "Youth Express" donnert mit einer Police-artigen Stimmverfremdung durch die Landschaft. Interessant ist der rockige Refrain mit Bloodhound Gang Attitüde, wieder gibt es außerdem einen interessanten Break.

Man kann sagen, dass die Band in ähnlicher Manier durch das kurze Album rockt. In der Regel gibt es in jedem Song einen prägnanten Break. Auf "Strike Again" ist es ein Gitarrensolo, auf "Rock'n'Roll Diva" Who-artige Akkordabschläge und ein Bass-betonter Part ins Originalthema, auf "Sweep It" klingt es etwas psychedelisch, ähnliches gilt für "Dead Wreck".

Der "Royal Jingle" ist ein kurzer Jingle, der mich an die Spliff Radio Show erinnert. Etwas zahmer als die Vorgängersongs klingt "You Say" mit E-Pianoparts von Vince Ilhe. "Jimmy" ist eine ungemein witzige Nummer, welche den Geist sowohl von Rock'n'Roll als auch Punk richtig gut einfängt. Eine überzeugende Nummer, die mich an die Be Seeing You Phase von Dr. Feelgood erinnert.

"Venus" ist die Coverversion des Shocking Blue Klassikers. Das eigene Material klingt origineller, aber immerhin kommt manchmal ein witziges Pogo Flair auf. "Don't Be Shy" bietet einen relaxten Abschluss, der nach Pub-Rockbands aus der Post-Punk Phase klingt. Die waren gut und unterhaltsam, Madjive sind es auch.

Fazit Die Band brettert über eine knappe halbe Stunde vornehmlich punkig, hart und leicht räudig durch das Album. Aber: es geht nicht nur um die berühmten drei Akkorde, die Band überrascht mit schönen Ideen und erstaunlichen Interludes, die auch mal spacig bis psychedelisch klingen. Madjive machen dabei mehr oder weniger das, was sie ankündigen: eine (vielleicht nicht ganz) brandneue und gleichzeitig (ziemlich) oldschool-artige Erkundung des Rock'n'Roll. Das alles klingt nicht spektakulär neu und erinnert vor allem an den Übergang vom Punk zum New Wave. Wenn man möchte, klingt die Band wie ein Mix aus Punk/Post-Punk, Pub Rock und Beastie Boys plus einer gewissen Bloodhound Gang Attitüde. Aber alle Vergleiche hinken bekanntlich, am besten man hört sich das selbst an. Eins ist ziemlich sicher: Madjive rocks your socks off, aber à la royale.

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Trackliste
  1. Opening
  2. Sloth
  3. Youth Express
  4. Strike Again
  5. Rock'n'Roll Diva
  6. Royal Jingle
  7. You Say
  8. Sweep It
  9. Jimmy
  10. Dead Wreck
  11. Venus
  12. Don't Be So Shy

Rezensent: MP