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CD-Kritik: Jethro Tull - A Passion Play

Interpret: Jethro Tull

Titel: A Passion Play

Erscheinungsjahr: 1973

Genre: Prog-Rock, Folk-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

A Passion Play ist ein Konzeptalbum von Jethro Tull. Es erschien nach dem recht erfolgreichen und gut bewerteten Thick As A Brick. Dazwischen lag das Album Living In The Past, das genau genommen ein Sampler war. Mit A Passion Play wollte Anderson wahrscheinlich an Thick As A Brick anknüpfen. Allerdings misslang dieser Versuch, denn A Passion Play fiel damals gnadenlos bei den Kritikern durch. Immerhin: trotz aller Schelte der Kritiker erreichte das Album Platz 1 der US-Charts, im UK reichte es aber nur für Platz 13.

Wieder besteht die ganze Platte aus einem einzigen Song. Der musste eigentlich nur deshalb aufgeteilt werden, weil die LP's nicht mehr Musik auf einer Seite aufnehmen konnten. Das Werk wurde von Anderson im Prinzip wie ein Passionsspiel konzipiert. Es besteht aus 4 Akten und die wiederum aus einzelnen Szenen. Das war für viele Kritiker etwas zuviel. Man warf Anderson und seinem Werk "hohlen Bombast" vor. Die Texte seien "wenig greifbar" und nur mit "Allegorien und Wortspielen" aufgefüllt worden. Andererseits muss man auch festhalten, dass dieses Album besonders bei Prog-Rock Fans gut bewertet wurde. Es ähnelte vom komplexen Aufbau dem Album Thick As A Brick, wenngleich die Konzeption etwas anders war. Vieles war orchestraler gehalten, die Keyboardparts kamen stärker zur Geltung und Anderson versuchte sich hier wiederholt am Saxofon, was auch für ihn relativ neu war.

Die Songs

"Part 1" beginnt verspielt mit symphonischen Sounds und Soundcollagen. Dann geht es in einen schönen progressiven Part, dessen melodische Struktur an folkigen bis mittelalterlichen Themen orientiert ist. Ein typischer Anderson Akustikpart mündet schließlich in einen teilweise recht fulminanten progressiven Part. Im Anschluss wechseln sich ruhigere und bewegtere Parts ab.

"Part 2" beginnt mit der Story Of The Hare Who Lost His Spectacles. Das klingt schön, fast komödiantisch und Vaudevillemäßig. Die Story läuft eine Weile und wird symphonisch untermalt. Der Part mündet in einen instrumentalen Teil mit Akustikgitarren und schönen Keyboard-Soundspielereien. Danach wird es wieder abwechselnd prog-rockig und folkig.

Fazit Mit A Passion Play ist das so eine Sache. Das Album wurde nach Release bekanntlich von den Kritikern übel niedergemacht. So übel, dass Anderson sich komplett von der Musikbühne zurückziehen wollte. Irgendwie kann ich Andersons Enttäuschung verstehen. Denn mit A Passion Play präsentiert er einen durchaus würdigen Nachfolger zu Thick As A Brick. Wieder wurde das Album als Konzeptalbum geplant und besteht aus einem großen Song. Wieder bringt Anderson einen gelungenen Mix aus Folk, Rock und Jazz und serviert ein schönes Rock/ProgRock Menue. Vielleicht klingt A Passion Play opulenter und symphonischer und möglicherweise tatsächlich etwas bombastischer als Thick As A Brick. Die in sich geschlossene Form von Thick As A Brick Part 1 erreicht das Anderson auf A Passion Play nicht. Aber deswegen ist das Album kaum schlechter als Thick As A Brick. Positiv muss man auch bewerten, dass Anderson nicht nur eine schnöde Wiederholung von Thick As A Brick präsentiert. Schwer zu sagen, aber vielleicht ist A Passion Play auf Anhieb etwas 'sperriger', gut ist es allemal.

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Trackliste
  1. Part One21:34
    • Lifebeats
    • Prelude
    • The Silver Cord
    • Re-Assuring Tune
    • Memory Bank
    • Best Friends
    • Critique Oblique
  2. Part Two 23:30
    • Forest Dance #1
    • The Story of the Hare Who Lost His Spectacles (Anderson / Hammond / Evan)
    • Forest Dance #2
    • The Foot of Our Stairs
    • Overseer Overture
    • Flight from Lucifer
    • 10.08 to Paddington
    • Magus Perde
    • Epilogue

Rezensent: MP