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CD-Kritik Rory Gallagher - Calling Card

Interpret: Rory Gallagher

Titel: Calling Card

Erscheinungsjahr: 1976

Genre: Blues-Rock, Rock

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Calling Card war das sechste Studioalbum von Rory Gallagher. Das Album erschien im Jahr 1976. Gallagher produzierte Calling Card zusammen mit dem ehemaligen Deep Purple Bassisten Roger Glover. Das machte sich im Sound bemerkbar, denn Gallagher klang etwas härter. Nach dem Album formierte Rory die Band um, Rod d'Ath und Lou Martin wurden ersetzt.

Mit Calling Card legte Gallagher eines seiner am höchsten bewerteten Alben vor. Viele Kritiker vergaben hohen Noten für das Album, auch die Fans mochten es. Gerade in Deutschland konnte er damit seine Fanbase weiter vergrößern. Kommerziell lief es in Deutschland seit diesem Album bzw. nach dem 1977er Auftritt beim Rockpalast sowieso vergleichsweise besser als in England. Dort verkaufte er im Schnitt noch 60.000 Alben, in Deutschland schaffte Gallagher bis Anfang der 1980er in der Regel Umsätze um die 100.000 Alben und mehr.

Die Songs

"Do You Read Me" eröffnet das Album mit erdigen und trockenen Drums, dazu steuert Rory ein schönes bluesiges Introriff bei. Gallagher nähert sich im weiteren Verlauf aber eher dem Soul bzw. Soul-Blues, ganz nett ist das fast schon progressive Keyboard Interlude - auch wenn es unpassend wirkt. "Country Mile" gehört zu den schnellen und schwitzigen Boogie- bis Rockabilly Nummern, die man von Gallagher immer mal wieder zu hören bekam. Im Song gibt er ein paar schöne Slidesoli zum Besten. "Moonchild" dürfte zu den bekanntesten Gallagher Songs gehören. Gallagher präsentiert schönen harten Gitarrenrock mit einem gutem Groove und interessanten Ideen. "Calling Card" ist ein relaxter Slow Blues mit Jazz-Blues Einflüssen. Blues kann Gallagher gut, auch diesen versemmelt er nicht.

"I'll Admit You're Gone" ist eine akustische Ballade. Auch Balladen hat Gallagher auf den Alben zwischen 1974 bis 1978 immer wieder an Bord gehabt, und auch hier hat er eigentlich nie Schlechtes abgeliefert. So auch hier. "Secret Agent" lebt von einem zentralen Bluesriff, das relativ hart klingt. Auch dieser Song gehört zu den härteren Gallagher-Songs, der Bluesbezug bleibt aber immer klar erkennbar. "Jacknife Beat" überrascht wieder einmal. Das hat anfangs etwas US Funk-Soul Qualität. Der Song groovt gut los, dazu gibt es sahnige Slideriffs von Rory. Später legt der Song etwas an Härte zu und wird bluesiger. Mit "Edged In Blue" legt Gallagher noch einmal eine seiner typischen Balladen vor, dieses mal elektrisch. Das klingt anfangs ergreifend, bis die Band nach knapp einer Minute in einen angenehm dahinfließenden Song übergeht. "Barley And Grape Rag" huldigt dem Irish Folk und Gallaghers Vorbildern aus dem Ragtime. Auch hier beweist Gallagher seine Bandbreite, seine Pickingtechnik war bemerkenswert.

Fazit Rory Gallagher legte einige seiner stärksten Alben ab 1974 bis Anfang der 1980er vor. Calling Card stammt aus der Phase und gehört m. E. zu den besten Gallagher Alben. Aus meiner Sicht gibt es praktisch keinen schwachen Song auf dem Album, was bei den Studioalben Gallaghers leider nicht immer so war. Gallagher bietet einen Querschnitt über sein Können und präsentiert härteren Rock, bluesiges, souliges, jazziges, etwas Country und etwas Folk. Das klingt immer kompakt und sehr überzeugend. Seine Gitarrenarbeit ist gewohnt gut. Das Album wird in der Regel sowohl von Kritikern als auch Fans als sein stärkstes Album angesehen - zu Recht, wie ich meine.

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Trackliste
  1. Do You Read Me 5:20
  2. Country Mile 3:18
  3. Moonchild 4:48
  4. Calling Card 5:24
  5. I'll Admit You're Gone 4:25
  6. Secret Agent 5:45
  7. Jacknife Beat 7:04
  8. Edged In Blue 5:31
  9. Barley And Grape Rag 3:39
  10. Rue The Day 4:14 (bonus track)
  11. Public Enemy (B-Girl Version) 4:35 (bonus track)

Rezensent: MP