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Albumbesprechung Emerson Lake & Palmer (ELP) - Emerson Lake & Palmer

Interpret: Emerson Lake & Palmer

Titel: Emerson Lake & Palmer

Erscheinungsjahr: 1970

Genre: Prog-Rock, Klassik-Rock

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Emerson, Lake & Palmer ist das selbst betitelte Debütalbum der britischen Supergroup Emerson, Lake & Palmer. Das Album erschien im Jahr 1970 und war auf Anhieb relativ erfolgreich, in den Billboard 200 schafften es ELP immerhin auf Rang 18. Die ausgekoppelte Single Lucky Man schaffte es in die Top 50 der Single Charts.

Das Album wurde von Kritikern und Fans fast durchgängig begeistert aufgenommen. Auch wenn spätere Alben der Band heute etwas höher bewertet werden, dürfte ELP als Debütalbum das wichtigste Bandalbum und gleichzeitig eines der wichtigen Progalben darstellen. Es war das Album, auf dem besonders Keith Emerson seine schon zu The Nice Zeiten bekannten Ideen weiter verfeinerte. Auch wenn sich alle drei Musiker auf diesem Album auf ihre Weise einbringen konnten (Palmer mit seinem Drumsolo auf Tank und Lake mit Take A Pebble und Lucky Man), war Emerson letztlich der Musiker, welcher den Bandsound am nachhaltigsten prägte.

Die Songs

  • The Barbarian ist so ein Song, welcher auf einem Klassikthema (Bartok’s Allegro Barbaro) aufbaute und Klassik mit Rock vermischte. Hier ging es sogar in eine vergleichsweise harte und leicht psychedelische Richtung.
  • Take a Pebble ist der längste Track und wird in der Regel als einer der Kernsongs des Albums betrachtet. Als Basis könnte man ein arpeggiertes Gitarrenmotiv Lakes betrachten, Greg Lake wird auch als Autor des Songs genannt. Allerdings trägt das Gesamtarrangement die Handschrift Emersons, welcher den Song in bemerkenswerter Weise in progressive Gefilde brachte.
  • Knife Edge ist ein weiterer Song, welcher sich klassischer Vorbilder bediente. Als Grundlage dient Janácek’s Sinfonietta, im Mittelteil huldigt Emerson Johann Sebastian Bach. Ähnlich wie The Barbarian rockt der Songs stellenweise härter und leicht psychedelisch. Es würde mich nicht wundern, wenn sich einige Deutsche Bands des frühen Krautrock solche Songs relativ intensiv angehört hätten. Zumindest meine ich später einige Motive in ähnlicher Form z. B. auf Inside von Eloy gehört zu haben. Aber man kann sich da auch täuschen.
  • The Three Fates ist eine Solosuite von Emerson. Das Clotho wird auf der Kirchenorgel der Royal Festival Hall gespielt. Das klingt sehr gewaltig. Dieses Orgelspektakel geht über in das Pianosolo Lachesis, welches wiederum mit Orgelsounds in das abschließende Atropos überleitet. Hier gibt es Unterstützung von Palmer, insgesamt klingt der Part aufgrund seiner leicht schrägen Metren und Parts am stärksten nach Prog.
  • Tank wird gemeinhin als Soloperformance Carl Palmers betrachtet. Tatsächlich handelt es sich aber um eine gemeinsame Produktion Emerson und Palmers. Wenn man so will umrahmt Emerson mit einem Clavinet/Pianoteil und einem Clavinet/Moog Teil das Drumsolo Palmers.
  • Lucky Man dürfte einer der weithin bekanntesten Songs des Albums und der Band sein. Es ist eine der typischen akustischen Balladen Lakes, wie er sie auch später immer mal wieder beisteuerte. Die stehen weniger für klassischen Prog und waren bei Fans auch nicht immer sehr beliebt, dafür wurde gerade diese kurzen eingängigen Songs oft relativ bekannt (C'est La Vie, I Believe in Father Christmas…). In diesem Fall bringt sich gegen Ende Emerson einmal mehr nachhaltig ein. Das Moog Solo bedeutete nach Ansicht der Moog-Techniker den Durchbruch für den Moog. Für mich überraschend: viele Progfans mögen gerade dieses Outro-Solo Emersons überhaupt nicht. Nun gut, da muss der persönliche Geschmack entscheiden.
  • Fazit Das Debütalbum der Band Emerson Lake And Palmer muss man als etwas Besonderes bezeichnen. Es gehört zu den wichtigen klassischen Prog-Alben und kennzeichnet die offizielle Geburt dieser klassischen Progband. Von Proggies wird das ELP Debüt jedoch selten zu den besten Versuchen der Band gezählt, wahrscheinlich weil das alles in sich nicht ganz so perfekt war. Das ist Ansichtssache, mich reizt gerade diese spürbare Reibung. Aus meiner Sicht gelang der Band mit dem Debüt sogar eines der ausgewogensten Alben überhaupt. Immerhin gibt es keinen wirklichen Ausfall, auch das oft gescholtene Lucky Man mit dem Moog-Solo würde ich als starken Track und sogar als einen Meilenstein des Classic-Rock bezeichnen. Aber das ist natürlich, wie so oft, Geschmackssache. Für mich bleibt als Fazit: der bärenstarke Einstand einer der großen Bands des Prog.

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    Trackliste
    1. The Barbarian (Béla Bartók, arr. Emerson, Lake & Palmer) 4:27
    2. Take a Pebble (Lake) 12:32
    3. Knife-Edge (Leoš Janácek, J. S. Bach, arr. Emerson, lyrics Lake & Fraser) 5:04
    4. The Three Fates (Emerson) 7:46
    1. Clotho
    2. Lachesis
    3. Atropos
    1. Tank (Emerson & Palmer) 6:49
    2. Lucky Man (Lake) 4:36

    Rezensent: MP