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CD Besprechung Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) - Neue Helden braucht das Land

Interpret: Erste Allgemeine Verunsicherung

Titel: Neue Helden braucht das Land

Erscheinungsjahr: 2010

Genre: Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Neue Helden braucht das Land ist ein Album der österreichischen Band Erste Allgemeine Verunsicherung (kurz EAV). Das Album erschien im Februar 2010. Von der EAV hatte man zuletzt nicht mehr ganz so viel gehört. Das letzte musikalische Lebenszeichen war Amore XL aus dem Jahr 2007. Die EAV schon im Jahr 1977 gegründet und war damals eine interessante Kabaretttruppe. Die Band wurde im Verlauf der 1980er mit einer Mischung aus eingängiger Musik und oft etwas belangloseren Texten einem breiten Publikum bekannt. Von vielen Kritikern wurde die EAV in der Phase als eine so genannte Blödeltruppe bezeichnet. Der Erfolg gab der EAV aber recht, daher hielt die Band lange an diesem Konzept fest. Allerdings stagnierten die Umsätze dann doch irgendwann.

Mit Amore XL fand die Band wieder etwas von ihrem alten Biss, so war zumindest die Meinung vieler Betrachter. Auch auf dem neuen Album Neue Helden braucht das Land hält dieser Trend an. Die EAV versucht, auf billigen Klamauk zu verzichten und präsentiert bissige und satirische Texte.

Schon mit dem Opener "Dummheit an die Macht" zeigt die Band eine gewisse Abkehr von einstigen Trivialsounds. Textlich ist alles im Lot, auch musikalisch zeigt sich die EAV hier von der besseren Seite, auch wenn gewisse Anklänge an die 1980er den sonst positiven Eindruck für mich noch etwas schwächen. Auch "Rabatt, Rabatt" kann überzeugen. Der Song groovt bluesig, textlich ist der Rabattwahn der heutigen Zeit gut eingefangen.

Ähnlich geht es weiter. Dabei gibt es, wie gesagt, immer mal wieder gewisse Anklänge an die 1980er. Das ist auch nicht verwerflich, zumal es in dem Mix mit Sounds aus diversen Genres ganz gut kommt. Musikalisch spannt die Band einen weiten Bogen. Von Country über Blues und Jazz bis hin zu Metal-Bratgitarren ist alles geboten. Viele Ideen passen musikalisch perfekt zum textlichen Inhalt (u. a. der Song "Obama", "Supertürke", "Nostradamus"). Ganz nett sind die kurzen Songs, die immer wieder schöne kabarettistische Ansätze bringen. Erstaunlich klingt das tief grollende "Nostradamus", das bösen Metal zelebriert. Ein Gegenpol ist das jazzige "Männer brauchen Tritte". In dem ruhigen, für die moderne EAV untypischen Song "Beim Cseijtei im Hof" habe ich meinen persönlichen Favoriten gefunden. Von der Instrumentierung ist das ein absoluter Exot auf dem Album. Aber der Song erinnert in sehr guter Form an die frühen Zeiten der Band bzw. die frühe Songwriterszene in Österreich

Fazit Unterhaltsam war die EAV eigentlich immer, da konnte man nie meckern. Es war aber auch so, dass der 1980er Erfolgssound irgendwann etwas 'abgenudelt' war. Mich hat das irgendwann einfach nur noch genervt. Was die Band mit Neue Helden braucht das Land abliefert ist anders, musikalisch vielleicht schon fast schon des Guten zu viel. Stilistisch ist das Album ungemein breit angelegt. Das geht wie erwähnt vom Country über den Blues und reinrassigen Jazz sowie den alten Österreich SingerSongwritersound bis hin zum brachial tiefen modernen Metal. Textlich ist das Gesamtpaket stimmig, mal nachdenklich, mal witzig, aber nie peinlich.

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Trackliste
  1. Dummheit an die Macht
  2. Rabatt, Rabatt
  3. Ein Huhn
  4. Neue Helden (braucht das Land)
  5. Baden in Aden
  6. Obama
  7. Simsalabim (Die Esoterroristen)
  8. Boshaft ist die Vogelschar
  9. Nostradamus
  10. Die Steirerwerdung
  11. Männer brauchen Tritte
  12. Eloise und die Krise
  13. Supertürke
  14. Toleranz
  15. Stein der Weisen
  16. Hypochonder
  17. Bitte Bier
  18. Beim Cseijtei im Hof
  19. Wie schön (wär diese Welt)

Rezensent: MP

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