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Albumbesprechung Dr. Feelgood - A Case Of The Shakes

Interpret: Dr. Feelgood

Titel: A Case Of The Shakes

Erscheinungsjahr: 1980

Genre: Pub-Rock, Rock'n'Roll, New Wave

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

A Case of the Shakes ist ein Album der englischen Pub-Rockband Dr. Feelgood. Das Album erschien im Jahr 1980, eingespielt wurde es in der Formation Lee Brilleaux (Gesang, Gitarre, Mundharmonika), John Gypie Mayo (Gitarren), John B. Sparks(Bass) und John Martin aka The Big Figure (Schlagzeug und Gesang).

Es ist ein Album aus der Bandphase nach dem Ausstieg Wilko Johnsons. Mit ihm hatte die Band ein wichtiges Mitglied verloren, was sich zunächst in qualitativ wechselhaften Outputs bemerkbar machte. Fachleute und Fans schöpften nach dem Release von A Case Of The Shakes jedoch wieder Hoffnung, das Album wurde als eines der besten Dr. Feelgood Alben der Post-Wilko Phase gepriesen. Leider machte sich das kommerziell kaum bemerkbar. Die Verkaufszahlen waren eher bescheiden, das Album war außerdem nicht mehr chartnotiert. Es war das erste Bandalbum einer langen nicht mehr chartnotierten Kette.

Dabei machte die Band eigentlich wieder einmal alles richtig. Man holte Nick Lowe, der das Album vorzüglich produzierte. Außerdem machte sich die Zusammenarbeit mit Larry Wallis (früher Pink Fairies) durchaus positiv bemerkbar. Die Songs wurden mit ausreichend Druck eingespielt - überraschend war der Mix aus Rockabilly und New Wave, der aber recht gut in die Postpunkphase passte.

Die Songs

  • "Jumping From Love To Love" klingt doch relativ poporientiert, angesiedelt irgendwo zwischen New Wave und Huey Lewis.
  • "Going Some Place Else" ist ein Song von Larry Wallis. Stilistisch liegt der Song nicht weit vom Opener entfernt, allerdings klingt der Song grooviger mit funky Gitarrenlines.
  • "Best In The World" von Nick Lowe drückt danach mächtig aufs Gas, das klingt hart und sogar leicht punkig.
  • "Punch Drunk" ist eine weitere Zusammenarbeit von Larry Wallis mit der Band. Hier fühlt man sich wieder einmal in angenehmer Form an alte Feelgood Zeiten erinnert.
  • "King For A Day" ist der nächste Song in Zusammenarbeit mit Wallis. Auch hier gibt die Band ordentlich Gas, das klingt nach angenehm schnellen Rock'n'Roll.
  • "Violent Love" stammt im Original von Otis Rush, die Band überrascht hier mit einer der seltenen Feelgood-Akustiknummern. Das klingt schön bluesig lasziv.
  • "No Mo Do Yakamo" stammt im Original von Tim Krekel. Der Song shuffelt ungemein lässig vor sich hin.
  • "Love Hound" hält den Kurs, ist aber etwas straighter eingespielt.
  • "Who's Winning" tendiert zum klassischen Rockabilly, was zweifellos dem Songwriter Nick Lowe geschuldet ist. Die Band präsentiert den Song gut und schön auf Zug gespielt.
  • "Coming To You" wirkt vergleichsweise modern. Brilleaux und Mayo steuern einen Song bei, der gut in den Zeitgeist der Postpunkphase passt.
  • "Drives Me Wild" legt noch einmal einen Zahn zu, ähnliches haben die Stones später versucht. Vielleicht haben sie es sich von Feelgood abgeschaut, immerhin wirkt der Feelgood Song stärker als jeder vergleichbare Versuch der Stones.
  • "Case Of The Shakes" gibt zum Abschluss noch einmal im Diddley-Stampfrhythmus einen Hinweis darauf, wo die musikalische Heimat der Band liegt.

Fazit 1980 durchlief die Band Höhen und Tiefen, das Vorgängeralbum Let It Roll war m. E. nur ein lauer Aufguss dessen, was Dr. Feelgood eigentlich zu leisten imstande waren. Dabei hatten Feelgood in Gypie Mayo einen amtlichen Gitarristen mit gutem Bezug zu Blues und Rock'n'Roll an Bord. Der hatte schon auf Be Seeing You gezeigt, dass er ein mehr als akzeptabler Nachfolger für Wilko war. Nach einer kurzen Durststrecke spielten sich Dr. Feelgood mit A Case Of The Shakes wieder ein Stück weit frei von kommerziellen Zwängen. Es gibt sie wieder, die gute alte Rock'n'Roll Note, auch wenn sie hier eher nach einem Gemisch aus Rockabilly und New Wave klingt. Dennoch gehört A Case Of The Shakes zu den besten Dr. Feelgood Alben der Post-Wilko Phase - sehr empfehlenswert für Pubrock Fans und für Dr. Feelgood Fans sowieso.

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Trackliste
  1. Jumping From Love To Love (Fasterley/Brilleaux/Sparks/Martin/Mayo)
  2. Going Some Place Else (Larry Wallis)
  3. Best In The World (Nick Lowe)
  4. Punch Drunk (Larry Wallis/Brilleaux/Sparks/Martin/Mayo)
  5. King For A Day (Wallis/Brilleaux/Sparks/Martin/Mayo)
  6. Violent Love (Otis Rush)
  7. No Mo Do Yakamo (Krekel)
  8. Love Hound (Linde/Rush)
  9. Who's Winning (Lowe/Brilleaux/Sparks/Martin/Mayo)
  10. Coming To You (Lee Brilleaux/Gypie Mayo)
  11. Drives Me Wild (Fasterley/Brilleaux/Sparks/Martin/Mayo)
  12. Case Of The Shakes (Fasterley/Brilleaux/Mayo)

Rezensent: MP.