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Albumbesprechung Dream Theater - Train Of Thought

Interpret: Dream Theater

Titel: Train Of Thought

Erscheinungsjahr: 2003

Genre: Prog-Metal, Prog-Rock, Heavy-Metal

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Train of Thought war das siebte Studioalbum von Dream Theater. Es erschien in der mittlerweile bekannten und stabilen Besetzung Petrucci, Myung, Portnoy, Rudess und LaBrie. Mit Train Of Thought legte die Band ein Album vor, dass sich von der bisherigen Konzeption der Band unterschied. Dream Theater wollten auf dem Album bewusst ihren Heavy-Metal Wurzeln huldigen. Das heißt, Train Of Thought war von vorne herein hart konzipiert. Die Idee entstammte wohl der Vorliebe der Band, auf Konzerten stellenweise komplette Coverversionen bekannter Metalalben zu spielen. Obwohl das Album viele komplexe Progparts aufweist, muss es auch als ein Heavy Metal Album betrachtet werden. Es ist zumindest eines der härtesten Alben, das Dream Theater bis dato aufgenommen hatten.

Auch der Produktionsprozess war für die Band ungewöhnlich, das Album wurde praktisch innerhalb von drei Wochen realisiert. Das ist sehr schnell. Wieder konnte sich die Band gewisse Gimmicks nicht verkneifen. Es ist das siebte Album - und es besteht aus sieben Songs. Der Vorgänger Nummer 6 bestand aus 6 Songs, der Nachfolger Nummer 8 sollte aus 8 Songs bestehen.

Die Songs

Dem ersten Song wird ein Gimmick mitgegeben. "As I Am" startet mit dem Orchestersound, mit dem das Vorgängeralbum endete. Danach wird es ultratief und brachial. Das erinnert etwas an Metallica. Der Song ist relativ übersichtlich aufgebaut und klingt, für Dream Theater Verhältnisse, kaum komplex. "This Dying Soul" gibt auch mächtig Gas. Das klingt mit einem fulminanten Introsolo thrashig, wobei das Intro in einen schönen prog-rockigen Part mündet. Insgesamt gibt die Band dem Song immer eine leicht orientalische Note und wechselt zwischen thrashigen Parts und Progparts. Während der letzten zwei Minuten lassen sich die Jungs dann wieder einmal heftig an Ihren Instrumenten aus. Der Song setzt übrigens die AA-Saga von Drummer Portnoy fort. "Endless Sacrifice" beginnt - schööööön. Nach den vielen harten Parts schmiegt sich das wie Balsam in die Gehörgänge. Nach knapp 4 Minuten kann die Band aber nicht an sich halten, und gibt doch wieder Gas - würzt den Song aber immer mit angenehm prog-rockigen Parts. "Honor Thy Father" ist ein Antilovesong, den Portnoy seinem Stiefvater widmete. Der Song beginnt relativ thrashig mit genialen Rhythmuswechseln. Sehr gut gelungen ist danach der Einsatz der Vocals über eine äußerst schön Bassline. Der Song bewegt sich wieder zwischen angenehm harten und ruhigeren Parts. Wie immer bietet die Band Variationen der Themen an. Bemerkenswert ist hier der Part mit dem Gebrummel aus dem Film Magnolia, dem nach knapp 6:30 ein faszinierender prog-rockiger Part folgt.

"Vacant" ist eine der schönen Balladen, welche die Band immer wieder scheinbar mühelos aus dem Ärmel schüttelt. "Stream of Consciousness" zählt zu den längsten rein instrumentalen Songs, den die Band bislang aufgenommen hatte. Bei einem Instrumental der Band muss man mit einigem rechnen. So ist es auch hier. Über die Qualitäten der Band muss man wirklich nicht mehr viel sagen, aber das ist wieder einmal erste Sahne. Ein Parforce-Ritt über alle Stile mit herrlichen Reminiszenzen an den klassischen Prog, aber auch an klassischen Pop. Stream Of Consciousness stellt aus meiner Sicht das Sahnestück der CD dar. "In The Name of God " beginnt balladesk, danach wechseln sich härtere und melodiöse Parts ab. Ab ca. 5:40 wird es dann sehr verspielt, hier soll es auch einen Hidden Track geben, den ein Fan angeblich herausfiltern konnte. Zu hören soll Portnoy mit einem seiner beliebtesten Zitate sein: "eat my ass and balls". In der Folge präsentiert die Band dann wieder beachtliche Instrumentalparts. Einmal mehr muss man das Keyboardspiel von Rudess hervorheben - über Petrucci muss man sowieso keine Worte mehr verlieren. Zum Schluss gibt es als Bonmot noch die Einspielung der Bürgerkriegshymne Battle Hymn Of The Republic.

Fazit Dream Theater legten mit Train Of Thought wieder ein härteres Album vor. Dabei zitiert die Band, wie gewohnt, andere Acts. Hier würde ich in erster Linie Metallica als wichtige Quelle nennen wollen. Allerdings muss man auch sagen, dass sich die Band durchaus Zeit für andere Stilistiken nimmt. Schon mit Endless Sacrifice legt die Band balladesk vor. Honor Thy Father beinhaltet viel Prog-Rock und mit Vacant gibt es eine weitere Ballade. Auch wenn, nach meiner Ansicht, As I Am und This Dying Soul nicht komplett überzeugen können, macht die Band mit den beiden Songs Stream Of Consciousness und In The Name Of God wieder einiges, wenn auch nicht alles, wett. Alles in allem ein weiteres starkes Album der Band.

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Trackliste
  1. As I Am - 7:47
  2. This Dying Soul - 11:28
    1. Reflections of Reality (Revisited)
    2. Release
  3. Endless Sacrifice - 11:23
  4. Honor Thy Father - 10:14
  5. Vacant - 2:58
  6. Stream of Consciousness - 11:16
  7. In The Name of God - 14:16

Rezensent: MP