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CD Besprechung Alex Conti - Shetar

Interpret: Alex Conti

Titel: Shetar

Erscheinungsjahr: 2010

Genre: Instrumental

Bewertung: 5 von 10  (5/10)

 

Rezension/Review

Shetar ist ein Album des deutschen Rockgitarristen Alex Conti. Es soll am 30.04.2010 veröffentlicht werden. Der Name Alex Conti dürfte nicht jedem etwas sagen, obwohl er eigentlich zu den so genannten Schwergewichten der deutschen Rockszene gezählt werden muss. Über Curly Curve und Atlantis kam er zur international recht erfolgreichen Band Lake. Danach folgten erste Soloalben, das beachtliche Trio Rosebud, Arbeiten mit anderen Künstlern und die Phase mit der Hamburg Blues Band. Im Jahr 2002 kam es zu einer Lake-Reunion, an der Alex Conti seither wohl fest beteiligt ist.

Shetar ist nicht das erste Soloalbum von Conti, aber möglicherweise eines der persönlichsten und sicherlich eines der ungewöhnlichsten Alben bislang. Conti wollte es puristisch. Im Sleeve nennt er einen Auftritt von Ricky King als eine Art Initialzündung für das, was er hier vorlegt: instrumentale Interpretationen verschiedener Songs aus Pop, Rock, etwas Blues und etwas Jazz. Gemäß dem Vorbild Ricky King oder den legendären Shadows werden die Gesangslinien von der Gitarre übernommen. Gitarristen wird beim Blick aufs Equipment von Alex Conti und auch beim Namen Conti aber klar sein, dass der Ton anders klingt als bei King oder den Shadows. Conti tritt nur mit Les Paul, Telecaster und Super Reverb (O-Ton Conti) an. Klanglich bestehen schon Unterschiede zum klassischen Shadows Stratsound, im Übrigen ist der musikalische Ansatz mit Ricky King und den Shadows aber schon vergleichbar.

Als musikalische Begleiter hat sich Alex Conti mit Matthias Ulmer (Keyboards), Raoul Walton (Bass) und Peter Kumpf (Drums) drei Leute aus der deutschen Elite geholt.

Bleibt noch die Frage nach den Songs, welche Alex Conti auf dem Album Shetar interpretiert. Viel Madonna Songs gibt es (Hung Up, Vogue und Open Your Heart). Dazu gibt es Versionen von Streetlife und Might Need Somebody (Randy Crawford), Nothing Compares 2U (Sinnead O'Connor bzw. Prince), Black Velvet (Alannah Myles), From A Distance (Bette Midler), Chain Reaction (Diana Ross/Bee Gees) und eine sehr besondere Version des Klassikers Bei mir bis Du schön.

Die Songauswahl hat mich letztlich doch etwas überrascht. Dreimal Madonna - ich muss sagen, dass mich das erst mal etwas aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Auch die anderen Songs sind irgendwie außergewöhnlich, bei Alex Conti hätte ich mit allem möglichen anderen gerechnet. Das erste kurze Durchtappen durch die CD hat mich von daher sehr enttäuscht. Aber wenn man sich die Songs noch einmal in Ruhe anhört, dann sieht alles etwas anders aus. Madonna Songs sind sicherlich Geschmackssache, die Interpretationen von Conti klingen aber ordentlich. Vorwiegend packt Conti auf dem Album - außer z. B. auf Nothing Compares 2U - die E-Gitarre aus. Der crispige crunchy Super Reverb Sound mit den typisch höhenlastigen bis näselnden Sounds von Telecaster und Paula (wohl mit Out Of Phase) plus Contis Gitarrenton - das hat Stil. Dazu schenkt uns Conti das eine oder andere kurze Sololick. Etwas mehr davon wäre schön gewesen, aber das war wohl nicht in seinem Sinn.

Fazit Musikalisch gibt es nichts zu meckern. Die Band ist gut besetzt und interagiert gut. Der Gitarrenton ist klasse, das war aber auch keine Überraschung. Die Songauswahl ist natürlich Geschmackssache. Was Conti gefällt, muss nicht jedem gefallen. Für mich hätte es etwas mehr in Richtung Black Velvet gehen können, aber das lag eben nicht auf Contis Linie. Und da sind wir auch an einem Punkt angelangt, der für die Betrachtung so eines Albums wichtig ist. Es ist Contis Wunschalbum, er wollte ein Album mit Instrumentals im Stil der Shadows, aber auch eines Ricky King. Das heißt: wer moderne Shreddingkünstler mag wird ebensowenig bedient wie der, der den klassischen rockigen Conti kannte. Sheta ist anders, unaufgeregt und relaxt und durchaus elegant. Musikalisch schlecht ist das praktisch zu keinem Zeitpunkt, aber eine kleine Träne verdrückt man schon wegen der Songauswahl und wartet gespannt auf die geplante Tribute Idee für Roy Buchanan.

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Trackliste
  1. Might Need Somebody 4:28
  2. Hung Up 5:16
  3. Nothing Compares 2U 6:48
  4. Vogue 5:15
  5. Black Velvet 5:56
  6. From A Distance 4:36
  7. Street Life 7:07
  8. Chain Reaction 3:59
  9. Open Your Heart 4:05
  10. Bei Mir Bist Du Schön 5:01

Rezensent: MP