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Review Circa: - Live From Here There & Everywhere

Interpret: Circa:

Titel: Live From Here There & Everywhere

Erscheinungsjahr: 2013

Genre: Melodic-Rock, Prog-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Live From Here There & Everywhere ist der Titel eines Livealbums der Band Circa:. Das Album erschien am 24. Mai 2013 bei Glassville Records im Vertrieb von Alive.

Circa: kann man als eine Art Yes-Ableger bezeichnen. Immerhin gab es bei Gründung der Band ein geballtes Aufkommen an ehemaligen Yes Musikern. Tony Kaye war von 1968-1971 sowie 1982-1994 Keyboarder bei Yes. Drummer Alan White kam von Yes, verließ Circa: jedoch 2008 wieder Richtung Yes. Sänger und Gitarrist Billy Sherwood war mit seinem Bruder Gast auf dem 1991er Yes Album Union, produzierte später die beiden Keys To Ascension Alben mit und war als Vollmitglied auf dem 1997er Yes Album Open Your Eyes zu hören.

Circa: gibt es nun seit 2006, nach mehreren Umbesetzungen besteht die Band zum Zeitpunkt der Aufnahmen aus Kaye und Sherwood sowie Bassist Ricky Tierney und Drummer Scott Connor. Dabei scheint Sherwood der bestimmende Musiker zu sein. Er ist Hauptsongwriter der Band und bestimmt zweifellos den Sound der Band. Stilistisch bietet Sherwood eine Art Melodic-Rock mit subtilen klassisch-progressiven Elementen.

Handwerklich stimmt es bei der Band, das zeigen die vier Musiker auch im Rahmen dieser Live-Aufnahmen. Was man Circa: bzw. Sherwood als Songwriter allerdings immer wieder vorwarf, war ein Mangel an eingängigen melodischen Motiven. Wo z. B. Yes auch in ihrer AOR-Phase mit klaren melodischen Motiven ihren Erfolg untermauern konnten (siehe etwa Owner Of A Lonely Hearts), da verlieren sich Circa: oft etwas in schöngeistiger Musik ohne griffige Hooks.

Über diesem kompletten Album schwebt für mich, um einen Vergleich zu bemühen, etwas von der typischen Eric Johnson Stimmung. Der ist ein genialer Gitarrist, der über einen gewaltigen Fundus an Voicings verfügt und so jederzeit schöne Klanglandschaften malen kann. Aber Johnson erstickt gute Ideen oft in seinem sterilen Perfektionismus. Ähnlich hält es aus meiner Sicht Sherwood. Der gibt mit der Gitarre den Ton an und malt häufig schöne Klanglandschaften mit Johnson-ähnlichen Voicings. Spieltechnisch kann Sherwood überzeugen, aber irgendwie verpufft alles irgendwann im Nichts. So gesehen bleibt dann auch wenig von dem hängen, was die Band da ziemlich perfekt performt.

Fazit Ich möchte nicht von Muzak sprechen, aber Circa: läuft bei mir doch eher so nebenher. Schade, zumal die Band gut aufgestellt ist. Kayes Spiel ist gut, geht aber insgesamt etwas unter. Dafür ballern die Drums vordergründiger, wenn auch etwas aufdringlich 80s mäßig. Bassist Tierney spielt durchaus im Stil Chris Squires und Sherwood stellt sich als formidabler Gitarrist und ordentlicher Sänger vor. Die besten Momente schaffen Circa: immer dann, wenn sie die Zügel loslassen und in rockige und komplexe Instrumentalparts aufbrechen. Was fehlt, sind ansonsten griffige Songideen, an die man sich später auch noch erinnern kann. Aber das ist auch hier durchaus Meckern auf höherem Niveau, diese Band ist am Ende interessant für alle, die AOR mit gewissen progressiven Momenten mögen.

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Trackliste
  1. And So On 9:35
  2. Ever Changing World 6:55
  3. True Progress 10:25
  4. Cast Away 7:07
  5. Remember Along The Way 12:04
  6. Half Way Home 5:42
  7. Together We Are 7:58
  8. If It's Not Too Late 13:24

Rezensent: MP