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Info und Diskographie: Kansas

Kansas ist eine Band aus den USA, die ursprünglich dem Prog-Rock und später eher dem Mainstream Rock bzw. dem Arena-Rock zugeordnet wurde.

Die Wurzeln liegen in einer Band namens The Reasons Why, die schon 1969 bestand. Diese Band nannte sich später Saratoga, im Jahr 1970 wurde daraus Kansas. In der Besetzung war Phil Ehart dabei, als der nach England ging, wurde Kansas zunächst aufgelöst. Diese frühe Formation wird als Kansas I bezeichnet. Allerdings wurde diese Band wohl mit verändertem Line-Up weiterbetrieben (mit Kerry Livgren). Unterdessen formierte Phil Ehart mit Dave Hope eine Band namens White Clover. Hier waren außerdem Robby Steinhardt, Steve Walsh und Rich Williams dabei. Als die Nachfolgeband von Kansas I aufgelöst wurde, wechselte Kerry Livgren zur Band von Phil Ehart. Man benannte diese Band dann in Kansas um. Diese Besetzung wird heute als Kansas III bezeichnet und bildet das Gerüst der endgültigen Kansas Formation. In der Band waren 1972 Phil Ehart, Dave Hope, Robby Steinhardt, Steve Walsh, Rich Williams und Kerry Livgren. Kurz später erhielt die Band einen Plattenvertrag und veröffentlichte ihr erstes Album.

Das Debütalbum Kansas kam 1974 heraus und erreichte Platz 174 in den USA. Es stellte ein Gemisch aus US-Rock, symphonischen Anleihen und genretypischen Rhythmuswechseln dar, die Band bezog sich außerdem auch auf den klassischen UK Prog. Mit dem Debütalbum konnte die Band einen ersten Achtungserfolg landen. Ihr Plattenboss schien Kansas gut zu promoten, denn schon mit dem nächsten Album Song For America landeten Kansas auf Platz 57 in den USA, das wesentlich stärker am AOR orientierte Masque erreichte Platz 70 der US-Charts.

Der endgültige Durchbruch gelang mit dem Album Leftoverture. Das Album konnte auf Platz 5 der US-Charts vorstoßen. Die ausgekoppelte Single Carry On Wayward Son wurde zu einem Bandklassiker und erreichte Platz 11 der Charts. Der Sound der Band näherte dem so genannten AOR und wurde daher im AOR Radio häufig gespielt, was die Verkaufszahlen positiv beeinflusste. Noch besser lief es mit dem Nachfolgealbum Point Of Know Return. Das Album erreichte Platz 4 der Charts. Die Single Dust in The Wind, eine akustische Ballade, dürfte mit Platz 6 der Charts einer der größten Hits von Kansas gewesen sein. Außerdem wurde der Titelsong erfolgreich ausgekoppelt. Auch hier bewies die Band eine gute Hand für Werke, die recht eingängig waren und doch auch einen gewissen Anspruch erfüllten. Die Band tourte in der Folge erfolgreich und veröffentlichte das Live Album Two For The Show. Es konnte die Livequalitäten der Band gut belegen und erreichte Platz 32 der Charts.

1979 erschien das Album Monolith, das es auf Platz 10 der Albumcharts in den USA schaffte. Mit People Of The South Wind platzierten sie eine Single auf Platz 23 der Charts. Das Album verkaufte sich zwar gut, blieb aber insgesamt weit hinter den Erwartungen zurück. Anfang der 1980er begannen sich erste Auflösungserscheinungen bei Kansas zu zeigen. Ein gewisses Problem soll die recht radikale Zuwendung von Kerry Livgren zu religiösen Themen gewesen sein. Sie zogen sich wie ein roter Faden durch die nächsten Alben. Audio Visions erreichte noch Platz 26, die Single Hold On schaffte es gerade noch in die Top 40. Auch David Hope began sich nun sehr intensiv für das Christentum zu interessen und Sänger Steve Walsh verließ die Band.

Für Steve Walsh kam Sänger John Enfante, der religiös aus der selben Ecke wie Livgren kam. Das erste Album mit Enfante war Vinyl Confessions. Das Album konnte bis auf Platz 16 der Charts steigen, die Single Play The Game Tonight erreichte Platz 17 der Charts. Von den Chartplatzierungen her war das recht gut für die Band. Allerdings verkaufte sich das Album nach Stückzahlen nicht so gut wie alte Werke. Die Hinwendung an religiöse Themen verstärkte sich. Das zog auch eine ganz andere Fangemeinde an. Traditionelle Fans gingen, dafür gewann die Band Fans aus religiösen Kreisen. Auf dem Album Drastic Measures setzte sich Enfante mit seinem Bruder als Songwriter durch, Kerry Livgren steuerte nur noch wenig Ideen bei und Robby Steinhardt war nicht mehr bei den Aufnahmen dabei. Das Album schaffte nur Platz 41 in den USA. Die Single Fight Fire With Fire schaffte die Top 40 Charts nicht mehr, konnte sich dafür aber in den Billboard Mainstream Charts bis Platz 3 hocharbeiten. Das Album war das bislang kommerziellste der Band. Und es markierte vorerst das Ende der Band.

1985 kam es zu einer erstaunlichen Neuformierung der Band, ohne Livgren und Steinhardt, dafür mit Steve Walsh als bestimmende Kraft. Der holte mit Steve Morse einen der besten Gitarristen jener Tage, dazu kam Bill Greer am Bass. Das Album Power war rockig, musikalisch beeinflusste Morse den Songwritingprozess stark. Die ausgekoppelte Single Power erreichte die Top 20 der Billboard Charts. Das Album selbst erreichte Platz 35 der Charts. Das Album In The Spirit Of Things wurde kommerziell ein Reinfall. Die Band liebte das Album, auch viele Fans bezeichnen es als das Beste der Band. Aber In The Spirit Of Things kam nicht einmal mehr in die Top 100. Nach dem Album verließ Steve Morse die Band, Kansas lösten sich danach zunächst auf.

Im Jahr 1990 gelang es, das Original Line-Up von Kansas III für eine Tour nach Europa zu bringen. Von der Originalbesetzung fehlte nur Steinhardt. Die Tour lief nicht schlecht. Während der nächsten Tour 1991 ging Livgren wieder, er wurde kurzfristig durch Steve Morse ersetzt. Morse ging nach der Tour, der ehemalige zweite Gitarrist Rich Williams wurde zum ersten Gitarristen gemacht. Die anderen Gitarrenparts wurden vom Violinisten David Ragsdale gespielt. Diese Formation tourte bis 1997. 1997 verließen Keyboarder Robert und Violinist Ragsdale die Band. Dafür kam Robby Steinhardt zurück. 1998 nahm Kansas ein Album mit dem London Symphony Orchestra auf, das alte Werke der Band enthielt. Einen gewissen Erfolg erzielte das 2000er Album Somewhere To Elsewhere, auch wenn es nur Platz 13 der Billboard Internet Charts erreichte.

Kansas tourte im selben Jahr mit Yes und ist seither immer wieder auf Konzertbühnen zu sehen. Seit 2006 allerdings wieder ohne den zwischenzeitlich zurückgekommenen Steinhardt, der wiederum durch Ragsdale ersetzt wurde. Die Band wollte ursprünglich im Jahr 2008 ein neues Studioalbum veröffentlichen, was jedoch nicht realisiert wurde. Bis 2013 tourte Kansas durch die Welt, im Juli 2014 wurde von seiten der Band bekanntgegeben, dass sich Steve Walsh zurückzieht. Für ihn kam Keyboarder und Sänger Ronnie Platt.

Interessant ist die Tatsache, dass im Jahr 2002 die alte, eher unbekannte Kansas II Formation bislang unveröffentlichte Songs aus der Phase von 71 - 73 veröffentlichte. Das geschah unter dem Bandnamen Proto-Kaw (mit Kerry Livgren), um Verwechslungen mit der damals aktiven Kansas Besetzung zu vermeiden. Im Jahr 2004 veröffentlichte diese alte Kansas II Besetzung als Proto-Kaw das Album Before Became After. 2006 folgte das Album The Wait Of Glory. Nachdem Livgren einen Schlaganfall erlitt, war zunächst Pause für Proto Kaw. Nach seiner Genesung reformierte er Proto Kaw, es folgte 2011 das Album Forth.

Diskographie (Auszug)

Live

  • 1978 Two for the Show
  • 1992 Live at the Whisky
  • 1998 King Biscuit Flower Hour Presents Kansas (Live 1988)
  • 2001 Dust in the Wind (re-release von King Biscuit Flower Hour Presents Kansas)
  • 2002 Device, Voice, Drum (Live)
  • 2003 Greatest Hits Live (re-re-release von King Biscuit Flower Hour Presents Kansas)
  • 2009 There's Know Place Like Home (Live)

Compilations

  • 1984 The Best of Kansas
  • 1992 Carry On (Compilation)
  • 1994 The Kansas Boxed Set (Compilation)
  • 1999 The Best of Kansas
  • 2002 The Ultimate Kansas
  • 2004 Sail On: The 30th Anniversary Collection
  • 2005 On the Other Side [re-release von Carry On]
  • 2006 Works in Progress
  • 2009 Playlists: The Very Best Of Kansas