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Albumbesprechung Jeff Beck - Beck-Ola

Interpret: Jeff Beck

Titel: Beck-Ola

Erscheinungsjahr: 1969

Genre: Rock, Blues-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Beck-Ola (Cosa Nostra) ist ein Album des britischen Gitarristen Jeff Beck. Es ist sein zweites Solo-Album und erschien im Jahr 1969. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum Truth wurde Beck-Ola nicht ganz so hoch von Kritikern bewertet. Es zählt aber dennoch zu den wichtigen Alben des britischen Blues-Rock der ausgehenden 1960er. Neben Beck an der Gitarre waren auf dem Album Rod Stewart (voc), Nicky Hopkins (key), Ronnie Wood (bass) und Tony Newman (drums) beteiligt.

Das Album beginnt mit dem Elvis Presleys "Song All Shook Up". Die Band arbeitet den Song um. Vor allem Beck haucht dem Song mit seinen Gitarrenlines neues Leben ein - hier hört man andeutungsweise seine Vorliebe für fast schon fusionartige Leads. "Spanish Boots" ist eine der typischen härteren bluesorientierten Nummern jener Zeit. Auch hier sind die Gitarrenbeiträge von Beck gut vernehmbar und bemerkenswert. Sehr schön gemacht ist der Schlusspart, der schließlich in ein Bass-Solo mündet. "Girl From Mill Valley" ist ein Song des Pianisten Nicky Hopkins. Es handelt sich um ein Instrumental mit kaum wahrnehmbaren Gitarrenbeiträgen. Der Song plätschert vor sich hin und dürfte nicht länger sein. Mit dem "Jailhouse Rock" nimmt sich Beck noch mal einen Song vor, der durch Elvis Presley bekannt wurde. Auch hier klingt seine Version sehr interessant, sie ist verschleppter und recht hart gespielt. Laut grummelnd gibt Wood seine Basslines dazu, das Solo von Beck ist wieder bemerkenswert gut. Das Pianosolo von Hopkins ist in diesem Fall leider etwas zu weit zurückgemischt, die gesamte Instrumentierung klingt oft etwas wirr.

"Plynth (Water Down the Drain)" ist ein härterer Blues-Rock, der durch Becks Basisriff sehr zeitgemäß klingt. Danach wird es rhythmisch sehr vertrackt. Über diese schwierige Rhythmik zeigt Beck mit seinen Leads, warum er so hoch gehandelt wird. "The Hangman's Knee" ist ein schwerer und härterer Bluesrock. Auch hier bringt sich Beck mit einigen stellenweise recht abgedrehten (Twin)leads und intensivem Einsatz des Tremolo-Hebels gut zu Gehör. "Rice Pudding" beendet das Originalalbum. Der Instrumentalsong beginnt fulminant und mündet in verspielte Parts, welche durchaus auch schon das Potential späterer Fusion-Arbeiten Becks haben. Der Song endet schließlich sehr abrupt.

Fazit Beck-Ola wird im direkten Vergleich mit Truth in der Regel als das schwächere Album angesehen. Im direkten Vergleich schneiden die einzelnen Tracks hier tatsächlich etwas schwächer ab, aber Beck-Ola hat seine Vorzüge. Beck gibt sich experimentierfreudiger, die Gitarrenbeiträge sind sehr viel vordergründiger und interessanter. Dass es trotzdem kein Album nur für Gitarristen ist, macht dannn eine weitere Stärke aus. Pianist Hopkins kann sich gut in Szene setzen, Wood gibt einige knarzige und gut vernehmbare Basslines zum Besten und Newman ist prächtig aufgelegt. Einzig Rod Stewart tritt im direkten Vergleich zum Vorgängeralbum etwas in den Hintergrund. Am Ende befindet sich das Album aufgrund der starken Beiträge der Musiker dann auch auf Augenhöhe mit Truth.

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Trackliste
  1. All Shook Up (Otis Blackwell, Elvis Presley) 4:53
  2. Spanish Boots (Jeff Beck, Rod Stewart, Ronnie Wood) 3:37
  3. Girl From Mill Valley (Nicky Hopkins) 3:49
  4. Jailhouse Rock (Jerry Leiber, Mike Stoller) 3:14
  5. Plynth (Water Down the Drain) (Nicky Hopkins, Rod Stewart, Ronnie Wood) 3:09
  6. The Hangman's Knee (Jeff Beck, Nicky Hopkins, Tony Newman, Rod Stewart, Ronnie Wood) 4:49
  7. Rice Pudding (Jeff Beck, Nicky Hopkins, Tony Newman, Ronnie Wood) 7:22
Bonus tracks Remaster
  • Sweet Little Angel [live] (B.B. King) previously unreleased / Bonus Track 8:03
  • Throw Down a Line (Cliff Richard lyrics, Hank Marvin music) previously unreleased / Bonus Track 2:57
  • All Shook Up [early version] (Otis Blackwell, Elvis Presley) previously unreleased / Bonus Track 3:20
  • Jailhouse Rock [early version] (Jerry Leiber, Mike Stoller) previously unreleased / Bonus Track 3:10

Rezensent: MP